Donnerstag, 11. Oktober 2018

Update

Sportler ticken oftmals etwas anders bei Verletzungen. Als ich am 20. September im Alpstein unglücklich umknickte, wurde mir dies wiedereinmal richtig bewusst. Erstaunlicherweise hielten sich die Schmerzen in Grenzen und ich konnte die verbleibenden 8 Kilometer sogar noch zurück joggen. Dies stimmte mich dann zuversichtlich, dass ich doch nochmals riesen Glück gehabt haben sollte. Als dann der Fuss am Abend anschwoll, verschwand die Zuversicht genauso schnell wieder, wie sie aufgetaucht war.

Am naheliegendsten ist auf die schnelle die Konsultation von Dr. Google. Wohlwissend, dass dies wohl die schlechteste Methode für eine fundierte Beurteilung der Sachlage ist, stösst man auf so allerlei Diagnosen, welche man sich zurechtrücken kann. Von einer schmerzhaften Prellung bis hin zur drohenden Amputation des Fusses hat man die Qual der Wahl. Am meisten interessiert uns Sportler natürlich wie lange man schlimmstenfalls ausfallen wird und ob Radfahren oder Schwimmen erlaubt sein könnte... 
So vergehen Minuten wenn nicht Stunden und die Stimmung schwankt von Bericht zu Bericht massiv. Darunter leidet auch das naheliegende Umfeld und man wird unausstehlich. Auch das tolle Herbstwetter macht die Ausganslage keineswegs besser.

Hat man dann endlich einen Termin für ein MRI (umständlich und unnötig über den Hausarzt, der möchte ja auch noch etwas verdienen), hat man die Diagnose schwarz auf weiss. Die eigens gestellte Diagnose (ob mit Dr. Google oder Kollegen welche ähnliche Verletzungen hatten) wird in der Luft zerrissen und man hat nun erste Gewissheit, wie schlimm es wirklich um einen stehen würde (Nein es ging nicht um Leben und Tod).

Doch erst der Besuch bei einem Spezialisten, welcher sich das Bildmaterial erneut anschauen wird, kann das weitere Vorgehen bestimmen. In meinem Fall dauerte dies genau eine Woche. Eine Woche ohne Bewegung ist schwer in Worte zu fassen für mich. Horror, trifft es wohl am besten. Glücklicherweise war mein Fuss schon stark abgeschwollen und ich konnte ihn im Alltag problemlos belasten. Der Untersuch bestätigte dann den Aussenbandriss sowie das angerissene Innenband. Zu meinem erstaunen gab dann der Doc die Erlaubnis für Radfahren und Joggen, alsbald die Schwellung komplett verschwunden sei.  Ich musste mich natürlich stark zurücknehmen, dass ich nicht von meinem Stuhl aufsprang und laut jubelte. 

21 Tage nach meinem Unfall kann ich schmerzfrei Radfahren ohne Einschränkungen. Auch die ersten vorsichtigen Laufversuche habe ich gestartet. So weit so gut, auch wenn das Laufen noch einiges an Zeit benötigen wird. Den MTB Duathlon Aeschi musste ich leider Absagen, das Risiko für ein erneutes umknicken ist einfach zu gross. Nach drei weiteren Wochen sollte mein Band wieder verheilt sein. Anscheinend konnte ich mich nochmals gut aus der Affäre ziehen. 

Im nachhinein kam der Zeitpunkt für die Verletzung wohl am geeignetsten Zeitpunkt. Natürlich hätte ich es mir am liebsten erspart. Das Risiko läuft oder fährt immer mit und schlussendlich hatte ich bisher oftmals Glück, dass nichts schlimmeres passiert ist.