Da ich mich einigermassen gut vom Rigiberglauf erholte und am Samstag sowieso eine schnellere Einheit geplant gewesen wäre, stand einem Start am Sihlseelauf nichts im Weg. Letztes Jahr startete ich am Inferno Halbmarathon und die vorherigen Jahre war der Lauf über 14 Kilometer immer ein Fixpunkt im Rennkalender. Bei der letzten Einheit am Freitag sorgte die Wade erneut für ein paar Fragezeichen und die Vorfreude auf mein "Heimrennen" wurde etwas durch diese Unsicherheit in den Hintergrund getrübt.
Die Laufbedingungen waren perfekt und das Starterfeld so stark wie wohl noch selten zuvor. Mein Vorsatz verhalten zu starten war nach wenigen Metern vergessen (ebenfalls meine verpassten Laufkilometer) und ich fühlte mich ausgezeichnet. Nach einem Kilometer teilte sich das Feld und die beiden Afrikaner waren enteilt. Die Gruppe mit Lowiner, Flückiger sowie Mülli war wie erwartet ebenfalls zu stark für mich und so lief in in der dritten Gruppe. Die Pace war sehr hoch und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch nie so zügig auf dieser Strecke unterwegs war. Im Aufstieg zum Galgenchappeli konnte ich mich dann zusammen mit Müller und Keller leicht absetzen. Am Berg fühlte ich mich ausgezeichnet, wobei ich in den Downhills die gewonnenen Meter auf meine Konkurrenten wieder einbüsste. Ich war mir sicher, dass einige in meiner Gruppe für den schnellen Start bezahlen und die anspruchsvolle Strecke unterschätzen würden. Kurz vor der Badi kam es aber anders und Schilter sowie Laegerström schlossen zu mir sowie Keller auf. Müller war am Strandweg bereits einige Meter enteilt. Leider war ich es nun, welcher die Pace nicht mehr halten konnte und so ging die Lücke auf. Die fehlende Tempohärte und das Vertrauen in die Wade waren wohl die entscheidenden Faktoren, dass ich nun nicht mehr einen Gang hochschalten konnte. Mit einer Zeit knapp über 50 Minuten überquerte ich wenig später die Ziellinie auf dem 10. Rang. Mit der Zeit bin ich zufrieden, war ich doch nur wenige Sekunden langsamer als bei meiner PB im Jahr 2022. Darauf kann ich im Hinblick auf die kommenden Wettkämpfe aufbauen. Am wichtigsten ist jedoch die Gewissheit, dass der Körper wieder mitmacht.