Sonntag, 14. September 2025

Erfolgreiche Titelverteidigung am Arosa Trailrun

Aufgrund der Vorbereitung entschied ich mich nach 2020 und 2024 erneut für einen Start über die 22 Kilometer Distanz am Arosa Trailrun. Die beiden längeren Strecken hätten mich ebenfalls gereizt, jedoch fehlen mir im Moment schlicht noch die Laufumfänge. Mein Körper machte wieder gut mit und einzig das Wetter sorgte etwas für Kopfzerbrechen. Am Renntag war es glücklicherweise trocken und die Temperaturen kühl, jedoch kein Problem für mich. 


Ich startete erneut zügig, um nicht in Positionskämpfe verwickelt zu werden. Waren wir auf den ersten Kilometern noch zu dritt unterwegs, konnte mir wenig später nur noch Roger Jenny folgen. Gemeinsam liefen wir in einer zügigen Pace und sehr gleichmässig in Richtung Weisshorn. Die Aussicht auf dem Weg hoch war einfach nur gewaltig und die Wolken lösten sich von Minute zu Minute mehr auf. Ich fühlte mich gut, jedoch spürte ich die Höhe und zu Beginn ebenfalls die kühlen Temperaturen. Da ich die ganze Zeit führte, wollte ich mir auf keinen Fall den Bergpreis entgehen lassen. So zog ich wenige Meter vor dem Gipfel des Weisshorns leicht an und konnte mir den Bergpreis souverän sichern. 

 

Gemeinsam ging es in den Downhill und es folgte ein kurzer Schreckmoment. Im steilen Gelände rutschte ich aus und legte mich kurz im Geröll hin. Glück im Unglück und bis auf ein paar wenige Schürfungen war alles noch ganz. Gemeinsam entschlossen wir uns, etwas Vorsicht walten zu lassen und nahmen so gemeinsam den Aufstieg zum Hörnli in Angriff. Meine Oberschenkel waren vom Downhill schon ordentlich mitgenommen und bereiteten mir zunehmend Sorgen. Obwohl es sich zäh anfühlte, kamen wir zügig dem Hörnli entgegen und es folgte ein weiterer langgezogener Downhill mit einem kurzen, aber happigen Gegenanstieg zum Älplisee. Ich bestimmte von vorne das Tempo und Jenny blieb stets an meinen Fersen. Auf dem Weg Richtung Ziel liessen wir es ordentlich laufen und waren flüssig unterwegs. Insgeheim wartete ich auf den Moment, wo Jenny die Führung erstmals übernehmen würde, da er bis zum jetzigen Zeitpunkt sehr souverän lief und einen starken Eindruck auf mich machte. Es sollte noch eine sehr kurze Gegensteigung knapp 3 Kilometer vor dem Ziel folgen und dort ging für mich überraschend eine Lücke auf. Ich bemerke dies rasch und sah nun die Chance, das Rennen erneut zu gewinnen. Sofort setzte ich zu einer Tempoverschärfung an und konnte eine Lücke aufreissen. Von nun an gab es nur noch eine Devise und die hiess Vollgas in Richtung Ziel zu brettern. Ich liess es nochmals ordentlich laufen und erreichte dann tatsächlich wenig später die Ziellinie solo. 

Sehr erfeut war ich auch über den Umstand, dass ich schneller als letztes Jahr war und nach 2020 erneut unter 2 Stunden lief. Etwas überraschend nach meiner Vorberitung und war die Zeit auf das Weisshorn doch ca. 1 Minute langsamer als in den Vorjahren. Der Downhill sowie der Aufstieg zum Hörnli waren jedoch zügiger und auch dank Roger Jenny war das Tempo bis zum Schluss hoch. 

Diese Leistung gibt mir grosse Zuversicht und in den kommenden Tagen werde ich mir Gedanken machen, wo ich noch starten möchte, bevor sich dann die Saison schon bald dem Ende zu neigt. Den Arosa Trailrun mit seinen tollen Strecken kann ich nur allen weiterempfehlen. Ein wirklich toller Wettkampf in einer wunderschönen Region!

Rangliste 

Donnerstag, 4. September 2025

Etzel Challenge

Die Etzel Challenge hat einen sehr hohen Stellenwert für mich, da der Wettkampf quasi vor meiner Haustüre liegt. Nach meinem Sieg im Vorjahr wollte ich meinen Titel natürlich verteidigen und eine gute Leistung vor Heimpublikum zeigen. Die Startnummer 1 ist immer etwas spezielles worüber ich mich besonders freute.

Nach dem Sihlseelauf hatte ich die Hoffnung, dass ich in den 10 Tagen vor dem Rennen nochmals ein paar gute Einheiten absolvieren kann. Leider erholte ich mich sehr schlecht und musste sogar die Intervalleinheit am Mittwoch nach dem Sihlseelauf abbrechen, da ich schlicht noch nicht erholt war (vielleicht werde ich auch einfach nur alt...). Frustriert musste ich einsehen, dass ich den Laufausfall nicht einfach ignorieren konnte. Eine gute Einheit brachte ich am Wochenende doch noch rein und so war ich ein wenig optmistischer als auch schon.

Die Bedingungen waren perfekt und das Wetter zeigte sich auch in diesem Jahr von seiner besten Seite. Die Startliste war ebenfalls gut gefüllt und ich war mir schon im Vorfeld sicher, dass heute der Streckenrekord durch Gossauer fallen könnte. Gossauer war es dann auch, welcher von Beginn weg ordentlich auf das Tempo drückte und rasch ein Lücke aufriss. Ich startete ebenfalls schnell, um freie Bahn zu haben. Es bildete sich eine relativ grosse Verfolgergruppe mit Müller, Häusermann, Lacher und Schilter. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir auf Streckenrekord Kurs waren bzw. Gossauer ihn heute brechen würde, sollte er nicht noch einbrechen. Beim Firstweg folgte wenig später eine erste grössere Zäsur. Müller und Schilter setzten sich ab und ich folgte zusammen mit Häusermann und Lacher. Hausermann konnte sich dann ebenfalls lösen und ich wiederum setze mich wenig später leicht von Nico Lacher ab. 

Die Lücke zu Häusermann blieb konstant und ich hoffte in der höllisch steilen Miltenweid nochmals hernanzukommen. Ich hoffte ebenfalls darauf, dass einige für die hohe Anfangspace noch büssen würden, was aber nicht eintraf. Obwohl ich wieder näher an Häusermann kam (Am Rigiberglauf verlor ich über 3 Minuten auf ihn), reichte es nicht mehr, die Lücke zu schliessen. 

 Mit meiner drittbesten Zeit von 39 Minuten 08 Sekunden erreichte ich das Ziel auf dem Hochetzel auf dem 5. Rang.  In Anbetracht der Vorbereitung eine gute Zeit und doch wäre ich nur zu gerne wieder auf dem Podium gestanden. Ich habe jedoch alles gegeben
und kann mir nichts vorwerfen. Was es nun braucht, ist Konstanz im Lauftraining, um dann in knapp 1,5 Wochen am Arosa Trail eine gute Leistung zeigen zu können. 

Spannend auch der Vergleich meiner bisherigen Zeiten an der Etzel Challenge. Mit der tiefen 39er Zeit aus diesem Jahr hätte ich in den Vorjahren immer das Podium erreicht. Ebenfalls der Umstand, dass meine PB aus dem Jahr 2020 für mich unerreicht bleibt (und noch immer die drittschnellste je gelaufene Zeit ist). 2020 war ich noch als Duathlet unterwegs und habe eher geringe Laufumfänge absolviert und nicht spezifisch für Bergläufe trainiert. Dieser Wettkampf war ausserdem nur drei Tage nach der Duathlon Schweizermeisterschaft in der Romandie. In den Jahren 2021 und 2022 war eine Teilnahme aufgrund der Duathlon WM in Zofingen nicht möglich. Diese Zeit nochmals zu unterbieten, wäre ein schönes Ziel für die kommenden Jahre!

Rangliste

 

Sonntag, 24. August 2025

Sihlseelauf

Da ich mich einigermassen gut vom Rigiberglauf erholte und am Samstag sowieso eine schnellere Einheit geplant gewesen wäre, stand einem Start am Sihlseelauf nichts im Weg. Letztes Jahr startete ich am Inferno Halbmarathon und die vorherigen Jahre war der Lauf über 14 Kilometer immer ein Fixpunkt im Rennkalender. Bei der letzten Einheit am Freitag sorgte die Wade erneut für ein paar Fragezeichen und die Vorfreude auf mein "Heimrennen" wurde etwas durch diese Unsicherheit in den Hintergrund getrübt.

Die Laufbedingungen waren perfekt und das Starterfeld so stark wie wohl noch selten zuvor. Mein Vorsatz verhalten zu starten war nach wenigen Metern vergessen (ebenfalls meine verpassten Laufkilometer) und ich fühlte mich ausgezeichnet. Nach einem Kilometer teilte sich das Feld und die beiden Afrikaner waren enteilt. Die Gruppe mit Lowiner, Flückiger sowie Mülli war wie erwartet ebenfalls zu stark für mich und so lief in in der dritten Gruppe. Die Pace war sehr hoch und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch nie so zügig auf dieser Strecke unterwegs war. Im Aufstieg zum Galgenchappeli konnte ich mich dann zusammen mit Müller und Keller leicht absetzen. Am Berg fühlte ich mich ausgezeichnet, wobei ich in den Downhills die gewonnenen Meter auf meine Konkurrenten wieder einbüsste. Ich war mir sicher, dass einige in meiner Gruppe für den schnellen Start bezahlen und die anspruchsvolle Strecke unterschätzen würden. Kurz vor der Badi kam es aber anders und Schilter sowie Laegerström schlossen zu mir sowie Keller auf. Müller war am Strandweg bereits einige Meter enteilt. Leider war ich es nun, welcher die Pace nicht mehr halten konnte und so ging die Lücke auf. Die fehlende Tempohärte und das Vertrauen in die Wade waren wohl die entscheidenden Faktoren, dass ich nun nicht mehr einen Gang hochschalten konnte. Mit einer Zeit knapp über 50 Minuten überquerte ich wenig später die Ziellinie auf dem 10. Rang. Mit der Zeit bin ich zufrieden, war ich doch nur wenige Sekunden langsamer als bei meiner PB im Jahr 2022. Darauf kann ich im Hinblick auf die kommenden Wettkämpfe aufbauen. Am wichtigsten ist jedoch die Gewissheit, dass der Körper wieder mitmacht.

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