Montag, 18. März 2024

Trail du Petit Ballon

Der Trail du Petit Ballon in Frankreich unweit der Schweizer Grenze ist eher kurzfristig in meine Saisonplanung gerutscht, da ich mir wenigstens eine kleine Chance wahren wollte, mich für die Trail Europameisterschaft anfangs Juni in Annecy zu qualifizieren. 

Die Vorbereitung verlief sehr gut und doch bestritt ich noch nie so früh in der Saison ein so langes Rennen (53 Kilometer und 2200 Höhenmeter). Vor einem Jahr konnte ich aufgrund einer Verletzung überhaupt nicht laufen und so war ich umso glücklicher, konnte ich mit so einem langen Rennen die Trailsaison eröffnen.

Der Trail du Petit Ballon ist ein regelrechter Frühlingsklassiker und war mit über 2500 Teilnehmer über die verschiedenen Distanzen restlos ausverkauft.  

Der Start um 8.00 Uhr war zwar hektisch und das Tempo horrend, jedoch verteilten sich die Athleten rasch und das Feld zersplitterte in viele kleine Gruppen. Lange Steigungen suchte man vergebens und es war ein stetiges Auf und Ab. Gerade in den Downhillpassagen verlor ich jeweils deutlich an Boden, welchen ich gegenüber meiner unmittelbaren Konkurrenz in den kurzen Aufstiegen rasch wieder gut machen konnte. Durch den gemeinsamen Start mit den Marathonläufern war es jedoch unmöglich, den Überblick zu behalten. Ich fokussierte mich auf mein eigenes Rennen und versuchte so effizient wie nur möglich durch den Parcours zu kommen.

Die Beine fühlten sich sehr gut an, jedoch wurde mein Magen nach ca. zwei Stunden erneut zum Spielverderber. So sehnte ich jede noch so kurze Steigung herbei, da die Schläge in den Downhills das Unwohlsein zusätzlich verstärkten. Auch ein kurzer Abstecher in den Wald brachte nur wenig Besserung mit sich. 

Auf dem Gipfel Petit Ballon nach ca. 25 Kilometer waren die meisten der 2200 Höhenmeter geschafft und es folgten nur noch ein paar kürzere Gegenanstiege. Die verbleibenden 28 Kilometer nach dem Downhill zogen sich gewaltig in die Länge und beim erneuten Versuch, mich mit einem Gel zu verpflegen, rebellierte mein Magen. Bei Kilometer 45 realisierte ich dann, dass es doch noch zu einer Zeit von 4h 30min reichen könnte. So holte ich nochmals alles auf den letzten Metern heraus und überquerte die Ziellinie in Rouffach in 4h 29min 9 Sekunden. 

In den Vorjahren hätte diese Zeit jeweils locker für eine Top 5 bzw. für ein Podium gereicht. So war ich beim Blick auf die Rangliste doch leicht enttäuscht, dass es heute nur für den 13. Rang reichte. Die Zeit in Anbetracht der Umstände und des frühen Zeitpunkts des Wettkampfs stimmen mich aber positiv für den weiteren Saisonverlauf.

Für die Schweiz war es mit einem Dreifachtriumph, angeführt von meinem Kollegen Tobias Baggestoos, ein Freudentag. 


Rangliste

Sonntag, 4. Februar 2024

Cross Galgenen

Fast schon vor meiner Haustüre fand am vergangenen Samstag bei frühlingshaften Bedingungen die Kantonale Crossmeisterschaft in Galgenen statt. Da ich noch nie einen Crosslauf bestritten habe, war es nun an der Zeit, dies zu ändern.

Die Elite sowie die U20 wurden gemeinsam mit den Masters um 12.20 Uhr auf den 1 Kilometer langen Rundkurs geschickt. Die Strecke war kurvig und komplett auf einer gut laufbaren Wiese ausgesteckt. Zusätzlich galt es drei Hindernisse in Form verschieden hoher Strohballen zu überwinden. Da es einigermassen trocken war, verzichtete ich auf Nagelschuhe und stand in Trailschuhen am Start. Mein Verzicht war nicht freiwillig, da es doch tatsächlich Schuhe gibt, welche ich noch nicht besitze (sehr zur Freude meiner Freundin). Ich war dann auch der einzige im Feld, welcher ohne Spikes lief. Dies war definitiv ein Nachteil, was ich bereits nach wenigen Kurven zu spüren bekam, da die Strecke bereits ordentlich gezeichnet war.

Das Tempo war zu Beginn enorm hoch und nach einer Runde lag im im hinteren Drittel des Feldes. Vorne sorgte Gächter für die Pace und gewann nach sechs Runden souverän. Ich verliess mich auf meinen Diesel und der Gewissheit, dass viele der horrenden Anfangspace Tribut zollen müssen. So war es dann auch und ich lief noch bis auf Position 4 vor. In Anbetracht, dass ich anfangs Woche erneut erkältet war und das Rennen aus dem vollen Training bestritt, ein zufriedenstellendes Abschneiden. 



In der Elite reichte es sogar mit Rang 3 zu einem Podium in meinem ersten Crosslauf. Ebenfalls durfte ich mir den Kantonalmeister Titel sichern. Definitiv war es ein super Training im Hinblick auf meinen baldigen Saisonstart. 

Rangliste


Sonntag, 21. Januar 2024

Swiss Snow Walk & Run Arosa

Beim Arosa Trailrun 2020 bin ich bereits einmal auf das Weisshorn gerannt. Warum also nicht auch einmal im Winter? Mit der 20-Jahre Jubiläumsausgabe des Swiss Snow Walk & Run bot sich die perfekte Gelegenheit. Ich entschied mich für die 10-Meilen Weisshorntrail Variante von Arosa hoch auf das Weisshorn auf über 2600 Meter über Meer.

Leider schleppte ich am Freitagabend zusätzlich zu vielen warmen Kleidern noch eine lästige Erkältung mit nach Arosa, welche ich einfach nicht los wurde. Bei einem kurzen shake out run bekam ich bereits einen Vorgeschmack, was die klirrende Kälte betraf. Glücklicherweise war dies dann am Renntag kein Problem mehr. Die Startzeit mit 10.35 Uhr war vom Veranstalter perfekt gewählt und so vermochte die Sonne das Quecksilber im Thermometer etwas nach oben zu drücken.

Beim ersten Kilometer flach um den See führte ich das Feld an und war doch etwas erstaunt, wie breit die Spitze aufgestellt war. Ab Kilometer drei bildete sich eine Vierer-Spitze und ich bestimmte weiterhin das Tempo. Wir waren zügig unterwegs, jedoch hatte ich noch etwas an Reserve für den happigen Abschnitt hoch auf das Weisshorn. Das dachte ich auf jeden Fall. Es folgte ein ständiges Auf und Ab und die schneedeckten Trails sorgten für grossen Laufspass. Meine Mitstreiter hielten die Pace hoch. Gerade in den Downhills musste ich um den Anschluss kämpfen, da dort ordentlich auf die Tube gedrückt wurde. In den Aufstiegen fiel das Tempo jedoch wieder zusammen.

Die 10 Kilometer Marke passierten wir unter 45 Minuten, was für die hohe Pace in der Anfangsphase sprach. Ich war selbst ein wenig überrascht, wie schnell wir auf diesem Untergrund voran kamen. Im steilen Anstieg hoch zur Tschuggenhütte konnte ich mich dann tatsächlich mit dem späteren Sieger vom Rest absetzen. Die Lücke zur Konkurrenz war nicht gross, aber doch vorhanden. Es folgte eine flachere Passage sowie ein kurzer Downhill, bevor der finale Aufstieg hoch zum Weisshorn folgte. Meine Kräfte schwanden merklich und rasch musste ich meinen Konkurrenten ziehen lassen. Von hinten bekam ich ebenfalls Gesellschaft und wurde auf Rang 4 durchgereicht. Der Schnee war nun nicht mehr so griffig und es wurde steiler und steiler. Vorne waren sie auf und davon und von hinten drohte keine Gefahr mehr. 

So lief ich am Ende nach 1h 38min über die Ziellinie auf dem Weisshorn. Der Sieger brummte mir auf dem letzten Drittel der Strecke noch mehr als 6 Minuten auf, was eine ordentliche Packung war. Auch wenn die Unterlage eher ungewöhnlich war, gibt es noch einiges zu tun, bis dann der Schnee wieder geschmolzen ist. Die traumhafte Kulisse sowie die fordernde Strecke sorgten trotzdem für einen wunderbaren Saisonstart! 

Rangliste