Bereits zum vierten Mal nahm ich die lange Autofahrt ins schöne Oberösterreich in Angriff, um den Powerman Austria zu bestreiten. Durch den vielen Ferienverkehr wurde die Anreise zur Geduldsprobe und ich war froh, als ich dann am Nachmittag endlich die neue Radstrecke besichtigen konnte. Ich studierte schon vorher das Streckenprofil und war eher ein wenig enttäuscht, da die alte Radstrecke wirklich genial war. Jedoch wurde ich eines besseren Belehrt und der neue Rundkurs à 14Km (180Hm) hatte es in sich! Komplett abgesperrt und mit einem harten, kurzen Anstieg gepaart mit einer zügigen Abfahrt.
Wie bereits im Vorbericht erwähnt, war das Starterfeld sehr stark besetzt und so waren zu Beginn der 2 Auftaktrunden à 5Km vor allem der Belgier Rijnders und der Franzose Le Duey für ein horrendes Tempo besorgt. Ich wollte auf dem teils hügeligen und eckigen Kurs auf keinen Fall zu Beginn überdrehen und suchte mir eine gute Gruppe. Nach zähem Start fand ich immer besser ins Rennen und konnte auf der zweiten Schlaufe das Tempo etwas forcieren. Das erste Mal in diesem Jahr hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn der erste Lauf noch etwas länger gedauert hätte!
Der Wechsel aufs Rad gelang optimal und so versuchte ich gleich einen hohen Rhythmus anzuschlagen. In der ersten steilen Rampe konnte ich dann schon zum Michele Paonne aufschliessen und mit ihm die erste der 4 Runden zu absolvieren. Er war in der Fläche der klar stärkere Fahrer an diesem Tag, jedoch hatte ich super Beine am Berg und konnte die Lücke vor der Abfahrt jeweils spielend schliessen, um so auf der Gegenwindpassage in Richtung Weyer nicht alleine fahren zu müssen. Dies war vor allem psychisch sehr wichtig, um die Pace hochzuhalten. Die Rundenzeiten waren unglaublich konstant (23.18min/23.19min/23.21min/23.36min) und so konnten wir zusammen ein paar Ränge gut machen. Ich wusste nicht genau auf welcher Position wir lagen, aber evtl. bot sich sogar die Chance auf eine Top 10 Klassierung.
Leider war mein zweiter Wechsel eine Katastrophe und ich hatte aller grösste Mühe in meine Laufschuhe zu kommen, was mich den Anschluss zu Michele gleich zu Beginn des zweiten Laufs kostete. Ziemlich angenockt gings dann auf weitere 2 Runden à 5Km, wobei ich bei zunehmender Hitze Mühe hatte ein gescheites Tempo anzuschlagen. Zu Beginn wars ein Kampf ums nackte überleben und immer von der Angst begleitet, dass von hinten gleich der nahende Österreicher vorbeistürmen würde. Glücklicherweise öffneten sich dann meine Beine 2 Kilometer vor dem Ziel und ich konnte das Tempo nochmals etwas erhöhen und mich nach hinten absichern. Im Ziel war ich zufrieden mit meinem Wettkampf, jedoch verpasste ich die Top 10 und das Preisgeld als 11. Overall denkbar knapp! Vor allem wenn man sieht das nur knapp 20 Sekunden gefehlt hätten und mein zweiter Lauf gar nicht so langsam war, wie er sich anfühlte. Bei diesem starken Teilnehmer Feld war es aber sicherlich wieder ein kleiner Schritt nach vorne, auch wenn die Top 3 in einer ganz anderen Liga unterwegs waren! Dies spricht aber auch für das hohe Niveau der Starter. Ich bin mir sicher, das Podest wird auch in Zofingen ganz vorne anzutreffen sein, wenn es um WM-Medaillen geht.
Schlussendlich war es wie die Jahre zuvor grandios in Weyer zu starten, von der Organisation bis hin zu den vielen Zuschauern war es ein fantastischer Wettkampf. Ich wage zu behaupten, das dies wohl das Beste Rennen in der ganzen Powerman Serie ist, was die Stimmung für uns Athleten betrifft. Nirgends hat es so viele Leute am Streckenrand welche dich anfeuern und mit Dir leiden!