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Sonntag, 1. Dezember 2024

Lachner Weihnachtslauf

Nach 2021 schaffte ich es endlich wieder einmal an die Startlinie des Lachner Weihnachtslaufs. Seit knapp zwei Wochen trainiere ich wieder nach Trainingsplan und bereite die kommende Saison vor. Da ich dem Rennen nicht die höchste Priorität einräumte und ich zudem nur vereinzelt schnelle Läufe absolvierte, bestritt ich den Wettkampf aus dem Training heraus. Zudem wollte ich mir die guten Langlaufverhältnisse nicht entgehen lassen und dort weitere Grundlagenkilometer sammeln.

Die Startzeit von 17.00 Uhr werde ich wohl nie nachvollziehen können. Es dunkelt rasch ein und man sieht den Boden nicht mehr wirklich und die meisten Leute sind dann ebenfalls schon wieder zu Hause. Verständlich, war es doch bitterkalt an diesem Sonntagnachmittag. 

Wie erwartet war das Feld stark besetzt und ich konnte das hohe Tempo der Spitze um Janis Gächter nicht lange mitgehen. Die unzähligen Richtungswechsel prägten den Rundkurs und gestalteten das Rennen kurzweilig. Auch wenn sich die Beine gut anfühlten und die Pace zügig war, reichte es heuer nur ganz knapp für die Top 10. Wenn ich ehrlich bin, habe ich genau in etwa diese Leistung von mir erwartet. Darauf gilt es nun aufzubauen über die Wintermonate.

Der Grundspeed scheint vorhanden zu sein und doch freue ich mich jetzt schon wieder auf die längeren, bergigen Wettkämpfe in der kommenden Saison.

Rangliste

 

Sonntag, 20. Oktober 2024

Transruinaulta & Transviamala

Der Saisonabschluss sollte heuer mit meinem ersten Mehretappenrennen etwas besonderes werden. Wie würde mein Körper einen Marathon mit 1800 Höhenmeter gefolgt von einem 19 Kilometer langen Traillauf mit erneut fast 1000 Höhenmeter verkraften? Darüber sollte der Schluchtenkönig an diesem Wochenende Aufschluss geben.

Transruinaulta (42 Kilometer/1800 Höhenmeter)

Mit der Startnummer 23 wurde ich am Samstag in Ilanz von der Startrampe geschickt. Da die Streckenführung zu Beginn sehr schmal ist, erfolgt der Start mit Abständen von 20 Sekunden. Der Vorjahressieger Marco Wildhaber startete mit der Nr. 1 ca. 5 Minuten vor mir. Ich schlug eine angenehme Pace an und das Laufgefühl war sehr gut. Ein kurzer Blick auf dei Uhr bestätige dies. Gerade die ersten 12 Kilometer liessen mein Trailherz höher schlagen und so wurde es nie langweilig. Rasch holte ich viele vor mir gestartete Läufer ein und in Versam war nur noch Marco vor mir. Von nun an wurde es einsam und in Rhäzüns war ich froh, als meine Familie erneut mit meiner Verpflegung auf mich wartete. Noch immer war ich gut auf Kurs und in Schlagdistanz.

Der schönste Teil war nun vorbei und nun folgte die "harte Arbeit". Längere Aufstiege suchte man im ersten Teil vergebens und das ständige auf- und ab setzte mir zunehmend zu. Gerade jetzt galt es über 400 Höhenmeter am Stück zu absolvieren. Der Schritt wurde langsam schwerer und doch kam ich flüssig den Berg hoch. Mitlerweile bekam ich mitgeteilt, dass ich nun ca. 6 Minuten Rückstand auf Marco hätte. Somit war klar, dass ich noch etwas an Energie einsparen wollte, für den verbleibenden Tag. So lief ich den längeren Downhill zügig, jedoch auch mit einer Portion Vorsicht. Durch das viele Laub wusste man nicht immer, wo man den Fuss hinstellen würde.

Die verbleibenden drei kurzen Gegenastiege vor dem Ziel wurden mit angekündigt, jedoch rechnete ich bei der letzten Rampe nicht mit einem solchen Ungetüm. Nochmals wurde mir alles abverlangt, bis ich nach 3h 30min das Ziel ein erstes Mal überqueren durfte. 

Ich lief zwar als zweiter hinter Marco ein, jedoch waren auch noch Athleten, welche "nur" den Samstag bestritten, unterwegs. So war ich erleichtert, als ich sah, dass es auch im Tagesklassement zum zweiten Rang gereicht hatte. Sofort galt der Fokus der Erholung, um am nächsten Tag den Podiumsplatz ins trockene zu bringen!

 
 
Transviamale (19 Kilometer/900 Höhenmeter)

Beim Aufstehen fühlten sich die Beine viel besser als erwartet an und auch das Wetter zeigte sich von seiner schöneren Seite. Der gestrige Zielort war nun der Startort und die Strecke führte via Andeer nach Donat. Ebenfalls waren wieder Athleten am Start, welche "nur" diese Etappe absolvierten. Somit war es sehr schwierig den Überblick zu behalten. Ich startete 10 Sekunden nach Marco ins Rennen und hinter mir meine Verfolger. Mit über sieben Minuten war mein Vorsprung in der Schluchtenkönigwertung jedoch komfortabel. Ich fand sehr gut ins Rennen und konnte mich stetig nach vorne arbeiten und die schnell gestarteten Einzelläufer einsammeln. 

Fünf Kilometer vor dem Ziel wurde mir dann sogar mitgeteilt, dass ich auf dem dritten Rang liege würde, was mir nochmals etwas an zusätzlicher Energie verschaffte. Jedoch tauchten zwei Kilometer nochmals zwei Athleten hinter mir im Blickfeld auf und ich realisierte, dass es nochmals knapp um den Podiumsplatz werden könnte. Glücklicherweise konnte ich nochmals einen Gang hochschrauben und mir den dritten Etappenrang sichern.  

In der Schluchtenkönigwertung baute ich meinen Vorsprung weiter aus und sicherte mir den zweiten Rang hinter einem bärenstarken Marco Wildhaber. Mit Wettkampf Nr. 18 und 19 endet somit meine zweite Saison als Trailläufer mit drei weiteren Podestplätzen sowie herrlichen Trails.

Rangliste

Dienstag, 8. Oktober 2024

Valser Herbstlauf

An den Valser Herbstlauf hatte ich gemischte Erinnerungen, endete doch dort im vergangenen Jahr meine Saison mit einem Bänderriss abrupt. Ebenfalls merkte ich langsam die zahlreichen Wettkämpfe in den Beinen und der Kopf war auch nicht mehr so frisch wie zu Beginn. 


Die Form war jedoch immer noch sehr gut und nach dem Startschuss waren die letzten Zweifel ebenfalls verflogen. Die Besetzung war ausserordentlich gut und ich rechnete mit einem engen Kampf um die Podiumsplätze. Daher war ich doch etwas überrascht, als ich mich schon nach einem Kilometer leicht von Tefera absetzen konnte. Nach dem steilen Startabschnitt verschwand ich sogar aus dem Sichtfeld meiner Verfolger. Sofort tauchten die ersten Gedanken an einen Tagessieg auf. Kurz vor Zervreila kam dann das böse Erwachen: Tefera war aus dem nichts wieder zurück. Auf der Staumauer war meine Führung dann Geschichte. In den brutal steilen Rampen hoch zur Kapelle konnte ich meine Stärken wieder ausspielen und erneut in Führung gehen.
 
Es folgten noch vier leicht abfallende Kilometer auf herrlichen Trails zum Ziel in der Gadastatt. Durch den Schnee und die Nässe war es jedoch äusserst rutschig und so war Vorsicht geboten. Tefera hatte Probleme mit dem Grip und so konnte ich nochmals ein paar wenige Meter Vorsprung herauslaufen. Mein Tank war aber langsam leer und so war die Führung nur von kurzer Dauer. 

Mit knapp 40 Sekunden Rückstand sicherte ich mir schlussendlich den zweiten Rang nach einem engen Zweikampf mit Tefera. 


Sonntag, 8. September 2024

Nachgedoppelt am Arosa Trailrun

Mit dem Arosa Trailrun über die 22 Kilometer Distanz folgte der zweite Wettkampf innerhalb von drei Tagen. Nach der Etzel Challenge lag der Fokus auf der Erholung und dies gelang mir eigentlich ganz ordentlich. Nach 2020 sollte es der zweite Start am ATR 22 für mich sein. Die Strecke mit den Highlights Weisshorn und Hörnli hatte es mir angetan und die Trails sind einfach nur fantastisch.  

Ebenso fantastisch war das Wetter. Strahlend blauer Himmel und warme Temperaturen. Der Untergrund sollte mir ebenfalls besser liegen als bei meinem Auftritt im Januar beim Swiss Snow Run. 

Mit Marques Nuno hatte sich kurzfristig ein starker Konkurrent nachgemeldet und ich rechnete mit einem engen Kampf um den Tagessieg. Umso erstaunter war ich, als dann bereits nach rund 500 Meter die Lücke aufging und mir niemand zu folgen vermochte. Meinen Vorsprung konnte ich stetig ausbauen und mir den Bergpreis auf dem Weisshorn auf über 2600m.ü.M. sichern. Die Höhe sowie die Hitze machte mir sichtlich zu schaffen und immer wieder wagte ich einen Blick zurück. Die Passage zum Hörnli war eine zähe Angelegenheit und ich musste mir jeden Meter hart erkämpfen. Auf dem Hörnli nahm ich mir dann kurz Zeit, um meine Flask mit Cola nachzufüllen. 

Mein Vorsprung schien konfortabel zu sein und so musste ich auf dem Weg zurück nach Arosa nicht mehr alles riskieren. Beim Blick auf die Uhr war ich überrascht, wie zügig ich vorankam. Für eine Zeit unter 2h reichte es dieses Jahr knapp nicht. Trotzdem war ich aber mit der Leistung. zufrieden, bewältigte ich den Aufstieg auf das Weisshorn sogar ein paar Sekunden schneller als bei meiner Premiere. 



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Donnerstag, 5. September 2024

Sieg an der Etzel Challenge

Die Etzel Challenge hat bei mir einen besonderen Stellenwert, da die Strecke vor meiner Haustür vorbeiführt und ich die jeweiligen Abschnitte bestens aus dem Training kenne. Bei meinen zwei bisherigen Teilnahmen wurde ich jeweils vom Streckenrekordhalter Thomas Schilter geschlagen und musste mich mit dem zweiten Rang begnügen. Heuer war mit Julian Hodel noch ein weiterer starker Läufer am Start, welcher Ambitionen auf den Tagessieg anmeldete.

Beim coupierten ersten Kilometer sorgte dann ein ON-Athlet für ein hohes Anfangstempo. So hoch, dass ich keine Anstalten machte, mitzuziehen. Aus den Vorjahren wusste ich, dass das Rennen erst am Firstweg lanciert werden würde. Gemeinsam mit Hodel konnte ich noch vor dem Firsteweg die Führung übernehmen und lief als erster in die steile Rampe hinein. In der Mitte gelang es mir mit einer Tempoverschärfung Hodel abzuschütteln und so war ich nun an der Spitze des Rennens. 

Mein Blick schweifte aber immer wieder zurück, da nun das Gelände Schilter in die Karten spielte.Wie fast schon erwarter kam er etwas näher und überholte Hodel. In Feusisberg hatte ich noch immer ein paar Meter Vorsprung, welche ich auch in höllisch steilen Miltenweid nicht hergeben wollte. Tatsächlich hatte ich am Ende der Rampe ein paar Sekunden Vorsprung und realisierte, dass es heute endlich einmal reichen könnte. Es wurde etwas flacher und die Lücke zu Schilter wurde stetig etwas grösser. Vor der letzten steilen Kiesrampe war dann klar, dass es definitiv reichen würde. Die Freude war riesig über den Tagessieg an meinem Heimberg.

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Samstag, 24. August 2024

Glarner Berggeiss "Belvedere"

Durch den Glarner Laufcup wurde ich schon im vergangenen Jahr auf die "Glarner Berggeiss" aufmerksam. Das Garnerland bietet für mich punkto Trailrunning unglaublich viel und daher wollte ich mir einen Wettkampf in diesem Gebiet nicht entgegen lassen. Was gibt es Besseres, als die Arbeitswoche mit einem Trailwettkampf in der herrlichen Bergwelt abzuschliessen? 

Ich entschied mich für die "Belvedere" Strecke über 12.5 Kilometer mit knapp 1200 Höhenmetern. Dazu kamen ca. 500 negative Höhenmeter. Ein Streckenprofil, welches in der Schweiz Mangelware ist und dabei so viel zu bieten hätte. Man ist nicht ewig unterwegs und doch bekommt man alles, was das Trailherz höher schlägen lässt.

Etwas höher schlug mein Herz dann auch 5 Minuten vor dem Start, als eher unerwartet Stephan Wenk an der Startlinie auftauchte. Der Tagessieg war somit schon so gut wie gegessen und dahinter sollte es einen offenen Kampf um die verbleibenden Podestplätze geben. 

Bereits ab den ersten Metern begann es leicht zu steigen und als wir wenig später in den steilen Wanderweg abbogen, war Wenk auch schon weg. Gemeinsam mit Janis Gächter versuchte ich den Abstand so gering wie möglich zu halten. Wenig später musste ich dann Gächter ziehen lassen, konnte aber in den ganz steilen Abschnitten wieder aufschliessen und sogar eine kleine Lücke reissen. Diese Lücke blieb bei wenigen Sekunden und mir war klar, dass ich mindestens eine Minute Vorsprung auf der Ortsstockhütte brauchen würde, um den Vorsprung ins Ziel zu retten.

Im flächeren Zwischenabschnitt nach 500 Höhenmeter spielte Gächter seine Stärke auf der Fläche aus und schloss fast wieder zu mir auf. Dass er diese Lücke so rasch zulaufen würde, machte mich erneut etwas nervös. 

Im darauffolgenden Uphill auf einem weiteren wunderschönen Singletrail konnte ich erneut meine Qualitäten am Berg ausspielen und eine Lücke reissen. Blieb die Lücke im unteren Teil immer etwa gleich, konnte ich nun den Abstand stetig etwas ausbauen.

Physisch fühlte ich mich noch immer super und so liess ich den letzten Verpflegungsposten auf dem höchsten Punkt der Strecke links liegen und stürzte mich in den Downhill. Die ersten 2 Kilometer führten über eine Kiesstrasse. Ich liess es ordentlich krachen und wagte immer wieder einen Blick zurück. Nun folgte eine kurze Wiesenpassage, bevor es auf herrlichen Trails rasant dem Ziel in Braunwald entgegen ging. Einen Kilometer vor dem Ziel war ich mir dann sicher, dass es reichen würde und so nahm ich nicht mehr das letzte Risiko in Kauf.

Mit einer Zeit von 1h 13min 31s überquerte ich die Ziellinie sehr zufrieden auf dem 2. Rang. Das Gefühl im Uphill war sehr gut und auch meine Leistung im Downhill stimmt mich sehr zuversichtlich für die kommenden Wettkämpfe. 

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Samstag, 17. August 2024

Inferno Halbmarathon

Der Alltag nach dem Höhentrainingslager in den Bergen war schneller wieder zurück als mir lieb war. Am meisten litt ich jedoch unter der Hitze, welche mir einige qualitative Stunden an Schlaf raubte. Auch wenn die letzten Trainings nicht sehr vielversprechen waren, war ich mir sicher, dass die Form da sein würde.

Der Inferno Halbmarathon von Lauterbrunnen auf das fast 3000 Meter hohe Schilthorn ist ein weiterer Berglaufklassiker, welcher mir noch in meiner Vita fehlte. Höchste Zeit also, diese Lücke zu schliessen! Das Höhenprofil mit seinen über 2200 positiven Höhenmeter sollte Herausforderung genug sein.

Leider spielte das Wetter nicht wirklich mit und beim Start um 09.30 Uhr regnete es aus Strömen. Glücklicherweise waren die Temperaturen in einem angenehmen Bereich. Auf dem "flachen" ersten Kilometer setzte sich schnell eine fünfer Spitze mit Schnider, Durance, De Groot, Mekonen und mir ab. Ich folgte zwar mit etwas Abstand, konnte aber Sichtkontakt halten. Vorne setzten sich Schnider und De Groot vom Rest ab und ich konnte meinerseits fast die Lücke zu Mekonen und Durance schliessen. Leide blieb es bei "nur fast" und plötzlich waren sie wieder auf und davon. Der Abschnitt bis Mürren war sehr langweilig zu laufen und auf breiten Schotterstrassen. Nur ein kurzer Singletrail sorgte für eine kleine Abwechslung. Die Schlaufe durch Mürren absolvierte ich alleine und von hinten schien niemand aufschliessen zu können. 

Nach einer kleinen Unsicherheit bezüglich der richtigen Strecke (die Streckenmarkierung bzw. die Anzahl an Streckenposten liess stark zu wünschen übrig) ging es in das berühmt berüchtigte "Kanonenrohr". Dieser höllisch steile Abschnitt wurde mir immer mehr zum Vergängnis und im Stechschritt kam ich einfach zu wenig effizient vorwärts. Dass unvermeidbare traf ein und von hinten schlossen weitere Läufer auf. Weniger steil wurde es nicht mehr und so hatte ich ordentlich zu kämpfen auf der zweiten Streckenhälfte. Irgendwie rettete ich mich noch unter der 2h 20min Marke ins Ziel, was gleichbedeutend mit Rang 8 war. Nicht wirkich das, was ich mir bei meiner Premiere vorgestellt habe.

Rangliste 

 

Sonntag, 11. August 2024

Trainingslager Engadin - Free Fall Vertical

Auch in diesem Jahr durfte ich mit Swiss Athletics unter der Leitung von Thomas Hürzeler in Davos trainieren. Wir fanden perfekte Bedingungen vor und Davos bietet alles, was das Sportlerherz höher schlägen lässt. Das Niveau in der Gruppe war sehr hoch und so konnte ich enorm von den gemeinsamen Trainings proftieren. 

Piz Ova Cotschna

Ohne Unterbruch ging es danach für zwei weitere Wochen weiter nach St.Moritz in die Höhe. Auch in St.Moritz hätten die Bedingungen nicht besser sein können. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und auch an Trainingskollegen mangelte es nie. Für mich ist das immer die schönste Zeit im Jahr. Es gibt noch immer sehr viel zu entdecken und ich werde sicher wieder kommen.

Piz Mezdi

Als Abschluss startete ich anlässlich des St.Moritz Running Festivals am Free Fall Vertical. Das Rennen geht über eine Strecke von 6.6 Kilometer und 1`069 Höhenmeter die legendäre Abfahrtspiste hinauf. Der Free Fall Vertical führt auf eben dieser Piste quasi senkrecht den Berg hinauf. Diese Streckenführung sorgte dann auch dafür, dass ich das erste Mal mit Stöcken rennmässig unterwegs war. Ich klärte extra ab, ob diese von Beginn an mitzuführen sind oder diese auch vor dem steilsten Abschnitt von Supportern übergeben werden dürfen. Leider hielten sich nur wenige der Spitzenathleten an diese Regel und so war der spätere Sieger und ich einer der wenigen, welche die Stöcke über die ganze Strecke mittrugen. Schlussendlich war dies wohl nicht rennentscheidend, soll an dieser Stelle aber trotzdem kurz erwähnt sein.

Beste Supporter!

Obwohl ich mich beim Einlaufen gar nicht gut fühlte und die Beine schwer waren von den intensiven Trainingstagen zuvor, fand ich nach dem Startkilometer immer besser ins Rennen. Den italienischen Sieger mussten wir nach dem Treppenabschnitt ziehen lassen und somit kämpfte ich unter anderem mit den Langlaufspezialisten um die verbleibenden Podestplätze. Wenig später konnte auch ich mich leicht von der Gruppe lösen und war nun auf Rang zwei unterwegs. Es folgte der erste weglose Abschnitt und die Stöcke kamen nun zum Einsatz. Dort büsste ich meinen Vorsprung wieder ein und alles war enorm eng beisammen. Im letzten Abschnitt konnte ich gemeinsam mit Näff den Italiener Manzi abschütteln und somit sollten wir die verbleibenden Plätze auf dem Podest ausmachen. Nach einer weiteren Attacke meinerseits konnte ich dem Konter von Näff nichts mehr entgegensetzen und lief auf dem dritten Rang (zweiter Rang AK) über die Ziellinie auf über 2800m.ü.M. ein. Für mich eine sehr schöne Bestätigung, dass die Form zu stimmen scheint im Hinblick auf die kommenden Wettkämpfe.

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Sonntag, 7. Juli 2024

Stoos Trail

Die Titelverteidigung am Stoos Trail auf der ST46 Strecke war eines meiner Hauptziele in dieser Saison. Meine Ausgangslage war um einiges besser als im vergangenen Jahr, da ich ohne grössere Probleme durch die Vorbereitung kam. Die Erholung nach dem Stanserhorn Berglauf verlief sehr gut und die Beine fühlten sich bei der kurzen Vorbelastung am Vortag ausgezeichnet an. Das Starterfeld war stärker besetzt als bei der Premiere im Vorjahr und so erwartete ich ein offenes Rennen um die Spitzenplatzierungen. Die Startnummer 1 war eine zusätzliche Motivation für mein Unterfangen!

Auch wenn die frühe Startzeit um 6.00 Uhr bedeutete, dass bereits kurz vor 4.00 Uhr der Wecker klingelte, war ich heute sehr froh darum. Die warmen Temperaturen sollten uns noch genug früh zu schaffen machen und so war es wenigstens auf den "flachen" acht Startkilometern angenehm kühl.

Die Pace war ab dem Startschuss sehr hoch und Manuele Polli verabschiedete sich schon nach wenigen 100 Metern von mir. Mental war ich auf diesen Rennverlauf vorbereitet und so fokussierte ich mich auf mich selbst. Der Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich zügiger als im Vorjahr unterwegs war und somit voll auf Kurs. Jack Wood lag ebenfalls noch vor mir, jedoch hatte ich zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, dass es sich um einen Staffelläufer handeln würde. Wohl auch darum liess ich mich nicht aus dem Konzept bringen. 

Im langen Anstieg hoch zum Zingel bekam ich die warmen Temperaturen ein erstes Mal zu spüren. Ich war flott unterwegs und noch vor den ganz steilen Rampen schloss ich zum vermeintlichen Staffelläufer Wood auf. Der steile Abschnitt behagte mir besonders gut und so konnte ich den zweiten Platz übernehmen. Den anspruchsvollen Downhill zur Alp Goldplangg verlief mässig gut und ich hatte Mühe, die beste Linie zu finden. Bereits zu diesem Zeitpunkt musste ich feststellen, dass mein Magen nur beschränkt Freude an der Rennverpflegung hatte. So war ich gezwungen auf Wasser umzusteigen, um Magenprobleme zu vermeiden. Eher suboptimal, da ich noch nicht einmal bei der Rennhälfte angelangt war. Meinen Rückstand auf den Leader konnte ich zwischenzeitlich von 6 Minuten auf 4 Minuten reduzieren.

Beim Verpflegungsposten der Alp Goldplangg wurde ich dann das erste Mal über eine allfällige Streckenänderung in Kenntnis gesetzt, da auf dem Gratweg starke Windböen gemeldet wurden. Tatsächlich wurde ich später vor dem  Aufstieg zum Klingenstock in Richtung Stoos umgeleitet. Der Fronalpstock wurde aber uns nicht geschenkt und so ging es via Frontal hoch zum Bergpreis. Oben angekommen wurde mir auch klar, warum wir heute nicht über den Grat geschickt wurden. Der Wind bliess äusserst stark! Dieser Aufstieg verlangte mir nochmals alles ab. Auf dem Fronalpstock angekommen, füllte ich ein letztes Mal meine Flask mit Cola und nahm gemeinsam mit den Spitzenläufern der ST24 Strecke den langen Downhill nach Brunnen in Angriff. 
 
© cvonaesch

Im Vergleich zum Vorjahr konnte ich es mehr laufen lassen. Der Vorsprung nach Hinten schien mit den gemeldeten 10 bis 12 Minuten ebenfalls komfortabel. Die lästige Gegensteigung in Morschach ca. drei Kilometer vor dem Ziel konnte ich ebenfalls flüssig bewältigen und so schien mir den zweite Rang auf sicher zu sein. 

Nach etwas mehr als 4h 24min überquerte ich die erlösende Ziellinie in Brunnen und durfte mich über den 2. Rang freuen. Die Strecke war, was Kilometer und Höhenmeter betrifft, praktisch identisch (ca. 1 Kilometer länger, dafür ca. 100 Höhenmeter weniger) wie die Originalstrecke. Die Zeiten lassen sich trotzdem schwer vergleichen. In diesem Jahr waren die Bedingungen einiges härter (gerade die Temperaturen), daher schätze ich meine Leistung sogar etwas höher ein. 


Nach zahlreichen Wettkämpfen folgt nun eine kurze Pause, bevor es im Trainingslager in der Höhe die zweite Saisonhälft vorzubereiten gilt. Welche Rennen ich noch bestreiten werde, steht noch nicht abschliessend fest.

Rangliste

Tolles Finishergeschenk für alle Teilnehmer

Sonntag, 30. Juni 2024

Stanserhorn Berglauf

Der Stanserhorn Berglauf ist für  mich einer der schönsten Bergläufe und mit seinen über 1400 Höhenmeter auf knapp 11 Kilometer ein richtiges Brett. Die Zentralschweiz blieb zum Glück von den herrschenden Unwettern verschont und auch die Temperaturen waren am Renntag höher als erwartet.

Beim Start auf dem Dorfplatz in Stans um 9.00 Uhr war es mit über 20°C bereits schwül-warm. Ich wollte kontrolliert starten und vor allem die steile Asphaltrampe zu Beginn gut überstehen und dann am liebsten im oberen Drittel nochmals zusetzen können. So weit also der Plan. 

Vorne konnte sich nach wenigen Metern der Ukrainer Shaffar absetzen, der nach seiner abgesessenen Dopingsperre zu einem ungefährdeten Sieg lief. Ich vertrete nach wie vor den Standpunkt, dass lebenslange Sperren (in allen sportlichen Funktionen!) bei einem derartigen Vergehen ausgesprochen werden. Ein Wunsch, welcher wohl nie in Erfüllung gehen wird. Geld regiert schliesslich die Welt.

Dahinter kämpften Aemisegger und Hodel um die verbleibenden Podestplätze und ich lief bis zur Talstation Chälti gemeinsam mit Renner. Einer Tempoverschärfung von Renner konnte ich wenig später nicht folgen und fortan war ich alleine unterwegs. Die Lücke nach hinten ging ebenfalls auf und ich fokussierte mich darauf, einen angenehmes Tempo anzuschlagen, sofern man bei einem Berglauf von angenehm sprechen kann. Die Trails waren von der letzten Nacht sehr nass und so musste man sich stark darauf konsentrieren, damit man die beste Linie finden konnte. Die angeschlagene Pace konnte ich durchziehen und erreichte nach etwas mehr als 1h 13min das Ziel auf dem Stanserhorn auf 1800M.ü.M. auf dem 5. Rang. In der Kategorie reichte es sogar für den Tagessieg. 

Die Zeit war ein paar Sekunden langsamer als im Vorjahr, was aber mit den herrschenden Bedingungen in Ordnung geht. 

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Montag, 10. Juni 2024

Niesentreppenlauf

Der Niesentreppenlauf sollte der dritte Wettkampf innerhalb der letzten sieben Tage werden. Nach der leichten Enttäuschung am Zugerberg hoffte ich auf einen weiteren Podestplatz in diesem speziellen Rennformat. Um am Niesentreppenlauf überhaupt teilnehmen zu können, braucht es aber das nötige Glück, da die Startplätze ausgelost werden und sehr begehrt sind. Es handelt sich schliesslich um die längste Treppe der Welt!

Da ich beruflich in dieser Woche stark engagiert war und erst am Abend nach Bern anreisen konnte, blieben mit nur gerade etwas mehr als 6 Stunden Schlaf. Die Beine fühlten sich aber gut an und so freute ich mich sehr auf die 11`764 Treppenstufen. Auf den nur 3.8 Kilometer mussten knapp 1700 Höhenmeter vernichtet werden, bevor man das Ziel auf 2300 Meter über Meer erreichte.

Die Läufer wurden in Viererpaketen im 20 Sekundenabstand auf die Treppe geschickt. Ich folgte bereits als Nummer 5. Meine Position konnte ich nicht lange halten, was mich doch etwas verunsicherte. Nach vorne konnte ich ebenfalls keine Zeit gut machen und so fokussierte ich mich auf die Treppenstufen. Ein Blick nach oben versuchte ich tunlichst zu vermeiden. Meine Laufstrategie änderte sich im Minutentakt und so versuchte ich mich im Stechschritt, mit Ziehen am Geländer oder mit intervallartigem Treppensteigen. Nichts davon schien sich zu bewähren und immer mehr Läufer zogen an mir vorbei. Ich schien einfach nicht vom Fleck zu kommen. 

Muskulär ging es mir immer noch sehr gut, was auch eine der schnellste Zeiten auf den letzten hundert Meter zeigte, welche wieder auf Asphalt zu laufen waren. Rangmässig war die Ernüchterung gross, da die Zeit von 1h 10min nur für den 16. Rang reichte. Auch wenn ich mich nicht spezififsch darauf vorbereitet hatte, erhoffte ich mir doch einiges mehr. Das Format scheint mir wenig zu liegen und doch war es ein super cooles Erlebnis. 

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Donnerstag, 6. Juni 2024

Zugerberg Classic

An der Zugerberg Classic startete ich zuletzt 2022, als ich noch als Duathlet unterwegs war. Die drei Tage zwischen der Cuors da Flem nutzte ich primär zur Erholung, was dann auch gut klappte. 

 
Der Sommer meldete sich ebenfalls rechtzeitig zurück und die Hitze war auch noch beim Startschuss um 19.00 drückend. Die kurze Startschlaufe durch die Gassen ist immer wieder cool zu laufen und nach den ersten zwei Kurven setze ich mich direkt an die Spitze, um Positionskämpfe zu vermeiden. Als es dann zu steigen begann, wurde ich jedoch nach hinten durchgereicht und vor allem Gossauer zog durch und gewann das Rennen souverän mit neuem Streckenrkord. Ich fand immer besser ins Rennen und konnte dann Taton sowie Arnold ein- sowie überholen und war nun hinter Hodel auf Rang 3 unterwegs. Die Lücke war jedoch nur wenige Meter gross, jedoch wurde sie nie wirklich kleiner. Im steilen Part kam wie so oft Schilter von hinten näher und so war es nur eine Frage der Zeit, wann ich auf Rang 4 abrutschen würde. 

Leider konnte ich dann die Pace von Schilter nicht lange mitgehen und war von nun an alleine unterwegs. Inzwischen sorgte der einsetzende Regen für die nötige Abkühlung. Die Lücke nach hinten war unterdessen sehr gross und so konnte ich mir sicher sein, dass wenigstens der vierte Rang sicher sein würde. Vorne konnte sich nun Schilter auch noch von Hodel absetzen und ich hoffte immer noch darauf, dass Hodel eine Schwäche zeigen würde. Der Abstand schien zwar ein wenig kleiner zu werden und so pushte ich nochmals weiter. 

Der letzte Kilometer war nun wieder flach und ca. 500 Meter vor dem Ziel musste ich einsehen, dass ich nicht mehr an Hodel herankommen würde. So lief ich hart aber kontrolliert den Wettkampf zu Ende und rangierte mich mit einer Zeit von 30min 21s auf dem unbeliebten 4. Rang. Auch wenn die Zeit ca. 17 Sekunden langsamer war als 2022, kann ich gut damit leben.

Weiter geht es am Samstag mit dem Niesentreppenlauf. Ich bin gespannt, wie mein Körper auf den dritten Wettkampf innerhalb von sieben Tagen reagieren wird.

 Rangliste


Sonntag, 2. Juni 2024

Il Cuors da Flem

Und weiter gehts mit Wettkämpfen, welche ganz oben auf meiner Bucket List stehen: Il Cuors da Flem - ein coupierter Halbmarathon in Flims um den Cauma- und den Crestasee, um nur zwei Highlights zu nennen.

Weniger ein Highlight war meine Vorbereitung auf den Wettkampf. Die starke Pollenbelastung in der Luft und/oder eine Erkältung sorgten dafür, dass ich mich erst am Renntag fit fühlte. Meine rechte Wade hatte an den kühlen Temperaturen ebenfalls wenig Freude und machte sich am Vortag bemerkbar. Während dem Wettkampf spürte ich dann glücklicherweise wenig davon.

Am Renntag war das Wetter besser als erwartet und uns erwarteten ideale Lauftemperaturen sowie kein Regen. Das Streckenprofil sah auf dem Papier folgendermassen aus: Die erste Hälfte stetig bergab und dann die vernichteten Höhenmeter wieder hoch. In der Praxis war es dann ein stetiges auf und ab und der Trailanteil war um einiges höher, als ich es erwartet hatte. Richtig cool!

Die Spitze blieb auf den zwei abfallenden Kilometern nach dem Start zusammen und die erste Zäsur folgte wenig später im ersten Singletrail. Im rutschigen Downhill konnte ich dann tatsächlich eine Lücke reissen und war nun alleine unterwegs. Die Lücke war jedoch klein und mein Verfolger liess nicht locker. Der Abstand pendelte sich bei wenigen Sekunden ein. Auch bei Rennhälfte war die Situation noch gleich und ich hoffte auf gute Beine in der zweiten Rennhälfte, um dort meinen Vorsprung auszubauen. Die meiste Zeit hatte ich das Führungsvelo bei mir, was natürlich sehr komfortabel war und ich mich wenig um die Streckenmarkierung kümmern musste. In einer Singletrailpassage verlor ich aber für einen kurzen Moment komplett den Fokus und war mir nicht mehr sicher, ob ich auf dem richtigen Kurs war (an dieser Stelle konnte man gar nicht falsch laufen). Ich lief also voller Panik retour und direkt meinem Verfolger in die Arme. Diese Situation war ein Weckruf und sorgte dafür, dass ich im folgenden Uphill nochmals ordentlich aufs Tempo drückte und mich erneut absetzen konnte.

Diesen Vorsprung gab ich bis zum Schluss nicht mehr her und hatte sogar noch etwas Zeit die Schlussrunde um das Eisstadion vor dem Zielleinlauf zu geniessen. Mit einer Siegerzeit deutlich unter 1h 30min bin ich ebenfalls sehr zufrieden. 

Rangliste