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Montag, 15. August 2016

Endspurt!

Bereits ist die letzte Woche angebrochen in Kanada und das Velo ist bereits verpackt. Letzten Freitag & Samstag absolvierte ich noch die Prüfungen und habe somit auch mit der Schule vorerst abgeschlossen. Trainingsmässig ist auch nochmal einiges gegangen und folgende zwei Ausfahrten haben eine etwas ausführlichere Berichterstattung verdient:

Port Renfrew out and back:
Gut 100 Kilometer entlang der Westküste von Vancouver Island und dann den gleichen Weg wieder zurück. Total 200 Kilometer mit 2600 Höhenmetern, wobei aber nie mehr als 50 Höhenmeter am Stück waren. Einen "epic" Ride hatte ich schon immer im Hinterkopf, jedoch entschied ich mich dann sehr spontan an einem Sonntag Morgen diese Tour umzusetzen. Es rollte die ersten 2 Stunden fantastisch und die Kilometer schmolzen nur so dahin. Als ich dann nach über 100 Kilometer den Wendepunkt erreichte, wusste ich auch wieso. Ab nun hatte ich hartnäckigen Gegenwind, was vor allem mental zur Herausforderung wurde. Zudem ging mir langsam das Wasser in den Bidons aus und ab diesem Zeitpunkt war der nächste Shop noch 35 Kilometer entfernt. Kurzzeitig geriet ich ein wenig in Panik, fuhr mich dann aber wieder zurück in einen Rausch und schaffte es ohne stark zu dehydrieren nach Jordan River, wo ich nach 135 Kilometer wieder Wasser nachfüllen konnte. Ich versuchte weiterhin das Tempo hochzuhalten und konnte dann ohne einen grösseren Einbruch meinen ersten Solo 200er durchziehen mit einem Stundenmittel von 32.7 Km/h, was doch sehr zügig war bei diesem Höhenprofil. Ein tolles Training was mir aufzeigte, dass meine Form auf dem Zeitfahrrad besser als erwartet ist.
 
Hurricane Ridge (USA)
Auf dem Weg zur Schule sah ich per Zufall ein Plakat von einem Rad Event in den Staaten, was natürlich sofort meine Aufmerksamkeit weckte. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass ich dieses Plakat nie gesehen hätte....
Sonntag Morgens um 4.45 klingelte der Wecker und eine halbe Stunde ging es per Velo nach Victoria um die erste Fähre nach Port Angelis zu erwischen. Mit etwa 40 anderen Velo Freaks ging es durch die Passkontrolle, wie man es sich gewohnt ist, wenn man in die USA einreisen möchte. Die Fähre war mit Bike Ständern ausgerüstet und so fand jedes Velo einen Platz. Die Überfahrt dauerte knapp 90 Minuten und ich hatte Zeit, dass Frühstück nachzuholen und mich auf die bevorstehende Passfahrt einzustimmen. Leider war die Vorfreude von kurzer Dauer, da es bei der Ankunft schon leicht nieselte. Naja, Motivation auf dem Tiefpunkt, aber die Überfahrt sollte nicht umsonst sein und die anderen Fahrer schienen sich auch nicht zu zieren vor den äusseren Bedingungen. So nahm ich dann den 30 Kilometer langen Anstieg mit seinen gut 1600 Höhenmetern in Angriff und hoffte auf eine Wetterbesserung. Leider trat genau das Gegenteil ein und der Regen wurde immer stärker und ich war gezwungen, meine Kleider welche ich für die Abfahrt aufgehoben habe, anzuziehen. Ich überlegte mir ein paar Mal, ob es nicht intelligenter sein würde, zu wenden und nicht bis auf die Passhöhe zu fahren. Auf den letzten 10 Kilometern bekam ich dann aber noch Gesellschaft von einem ehemaligen Pro Triathleten und zusammen heizten wir die letzten gut 35 Minuten den für mich "flachen" Pass hinauf. Total durchnässt kamen wir auf der Passhöhe nach über 2 Stunden an und von der tollen Aussicht über den Nationalpark bekam ich rein gar nichts zu Gesicht. Ich stürzte mich einige Minuten später wieder in die Abfahrt, da ich nicht auskühlen wollte. Was nun folgte war der blanke Horror! Bein- sowie Ärmlinge und Gilet waren total durchnässt und die Temperaturen waren wohl um die 5 Grad auf 1500 m.ü.M. und der Fahrtwind trug den Rest dazu bei, dass ich schon nach wenigen Kilometern kaum mehr den Lenker halten konnte. Ich versuchte mich zu pushen, da nun 30 Kilometer Abfahrt am Stück folgen würden und ich einfach so schnell wie möglich runterkommen wollte. Das ganze wurde immer kritischer und mein Puls sackte mit jedem weiteren Kilometer immer weiter ab, ich hörte nur noch das klappern meiner Zähne. In der Abfahrt überholte ich einen Radfahrer mit einem Ärmellosen Trikot und fragte mich, wie der nur herunterkommen wird... Ich habe schon diverse Sachen erlebt, aber so wie an diesem Tag war ich noch nie am Limit! Irgendwie hatte ich es dann nach einer Ewigkeit geschafft und nun ging die Suche nach einer heissen Dusche los. Obwohl der Anlass offiziell organsiert war und die Strassen total abgesperrt, gab es nirgends eine Möglichkeit sich zu Duschen oder Aufzuwärmen, bevor es mit der Fähre wieder zurückgehen würde. Glücklicherweise fand ich per Zufall ein Hallenbad, wo ich die Dusche benutzen durfte. Nach 45 Minuten heiss duschen spürte ich langsam wieder meine Füsse und ich begann meine Kleider zu trocknen, da ich keine Ersatzkleider eingepackt hatte. Dank einer Trocknungsmaschine brachte ich dann den Grossteil auch schnell wieder "trocken" (die Schuhe waren 2 Tage danach noch nass) und ich nahm die nächste Fähre zurück nach Victoria. Diesen Ride werde ich wohl so schnell nicht mehr vergessen, schlussendlich bin ich einfach nur froh, dass ich wieder heil zurückgekommen bin! Meiner Meinung nach hätte der Veranstalter das ganze abbrechen müssen, da es schlicht viel zu gefährlich war, unter diesen Bedingungen die zahlreichen Hobbyfahrer starten zu lassen.
 
Zudem konnte ich das Lauftraining wieder etwas steigern und arbeite daran, wieder eine gute Basis aufzubauen. Das ganze braucht Geduld und unter diesen Umständen macht ein Start am Powerman keinen Sinn. Ich habe das ganze unterschätzt und die Verletzung braucht einfach seine Zeit um richtig auszuheilen. Zudem fehlen mit die unzähligen Laufkilometer, um die Renndistanz unbeschadet zu überstehen. Je nach dem ziehe ich einen Start über die Short Distanz in Erwägung, werde dies aber sehr kurzfristig entscheiden. Neue Ziele für Oktober bis Dezember sind bereits im Hinterkopf. Morgen breche ich auf nach Tofino, bevor ich die Insel dann verlasse in Richtung Whistler. Am Samstag fliege ich dann zurück von Vancouver in die Schweiz.
 

Sonntag, 24. Juli 2016

Halbzeit in Kanada

Unglaublich wie schnell nun die letzten Wochen vergangen sind. In den vergangenen Tagen habe ich nochmals diverse neue Orte entdeckt und kenne nun ein paar weiter Strässchen hier rund um Victoria. Kurze Rückschau auf meine Trainings in den vergangenen 2 Wochen:
Bevor ich die Schweiz verliess, konnte ich ausschliesslich auf dem Rad trainieren, was ich mit hoher Intensität und einem Wochenpensum von 13 bis 15 Stunden solide durchzog. Klingt nicht nach sehr viel, die Qualität stand aber im Vordergrund. Die ersten 2 Wochen in Kanada zog ich diesen Umfangblock weiter und erhöhte die Intensität nochmals mit TT spezifischen Einheiten. Wie bereits erwähnt ist das Gelände zum Radfahren nicht vergleichbar mit der Schweiz. Ich fand nun doch noch ein paar längere Anstiege, diese sind aber nur knapp 5% steil, also beinahe flach für uns Schweizer. Jedoch empfinde ich die Radausfahrten als einiges härter, da es kaum einmal eine längere Abfahrt gibt, in welcher man die Beine hängen lassen könnte. Sinnbildlich dafür sind meine Leistungswerte. Es gab bis jetzt noch kaum eine Ausfahrt mit einem Durchschnittswattwert (natürlich mit 0er) unter 200W. Für mich ist dieser Schnitt bei einem Körpergewicht von knapp 62 Kilogramm hoch. Vielleicht ist ja auch nur meine Form so überragend und nicht das Gelände so fordernd.... Recovery Rides sind daher eher schwer möglich, da man in den vielen kurzen Rampen schnell mal aus dem Sattel geht um die Wellen zu drücken und nicht um das Gefühl zu haben, still  zu stehen. Daher habe ich mich entschieden, wenn ich trainiere, dann wird hart gefahren, ansonsten gehe ich lieber Golf spielen und erhole mich.

Einige haben sich sicher auch schon die Frage gestellt, wie ich mich auf dieser riesigen Insel zurechtfinde und wie ich die Routenwahl gestalte. Dazu nutze ich die Applikation STRAVA, welche zahlreiche Profi- sowie Hobbyathleten nutzen. Diese App ist gratis und ist grob zusammengefasst Facebook für Sportler. Athleten laden auf diese Plattform ihre Trainings und können diese mit anderen teilen, liken, kommentieren und so weiter. Zudem lassen sich Segmente von Abschnitten erstellen und anhand der Zeiten wird eine Rangliste erstellt. Ausführlicher wird das ganze hier erklärt für interessierte. Schon bei der Wahl der Destination habe ich STRAVA abgecheckt und so recherchiert ob sich, in meinem Fall Victoria, zum Radfahren eigenen würde. Ich pickte mir dann 2 bis 3 Athleten aus Victoria heraus, welchen ich nun folge auf der Plattform. Routen, welche mich interessierten passte ich auf meinen jetzigen Aufenthaltsort an und erstelle so meine Radtouren. So wusste ich ohne Umschweife, welche Strassen für Radfahrer lohnenswert sind und erreichte so mit dem Rad Gebiete, welche ich ansonsten kaum ausfindig machen hätte können. Die erstellen Routen lade ich dann auf mein GPS-Gerät und kann diese nachfahren. Zum Glück habe ich mir kurz vor der Abreise noch ein Gerät mit Kartenfunktion angeschafft, ansonsten wäre ich wohl bei den vielen Abzweigern auf verlorenem Posten gestanden. Zudem nutze ich STRAVA auch  als Trainingstagebuch, gewähre dabei aber nur ausgewählten Personen Einblick. Da sehr viele Profis ebenfalls STRAVA nutzen sind die Vergleiche sehr interessant. Für mich sind diese Vergleiche auf den Segmenten sehr viel Aussagekräftiger als ein Leistungstest im Labor. Ich bin seit einem Jahr Nutzer dieser App und hole mir jeweils Ideen für Trainings, welche ich komplett übernehme oder auf mich anpasse. Auch in der Schweiz fand ich so Zugang zu neuen Strassen, welche mir gänzlich unbekannt waren. Ich wage zu behaupten, STRAVA macht mich schneller, da es mich motiviert härter zu trainieren und ich mich virtuell mit Profis messen kann. Geniesst man dies mit gesundem Menschenverstand kann dieses Tool eine Bereicherung für den Trainingsalltag sein.

Ausserdem habe ich einen weiteren Versuch gewagt, dass Lauftraining wieder aufzunehmen. Ich ging dabei sehr dosiert zu Werke mit vielen Gehpausen dazwischen. Ich steigerte dann den Umfang minim von Training zu Training, wobei ich aber nie auf die Pausen verzichtete. Das ganze klappte ganz ordentlich und so konnte ich diese Woche bis zu 40 Minuten ohne Probleme rennen. Es ist aber noch ein weiter Weg und ich möchte einen nochmaligen Rückfall dringlichst vermeiden. So oder so bleibt die Frage offen, ob so ein Start in Zofingen über die Langdistanz Sinn macht. Ich werde dies in den nächsten Wochen definitiv entscheiden und dabei auf meinen Körper hören.


Ach ja, daneben gehe ich ja noch zur Schule und absolviere in 3 Wochen die IELTS-Prüfung in Victoria. In dieser verbleibenden Zeit hoffe ich, dass ich meine Sprachfertigkeiten weiter ausbauen kann und noch ein paar gescheite Trainings dazukommen. Die letzte Woche nutze ich dann noch dazu, ein wenig mehr von Kanada zu Gesicht zu bekommen.

Montag, 4. Juli 2016

Erste Eindrücke aus Kanada

Eher ungewollt war der Start eher turbulent, als ich am Donnerstag Morgen aufbrach zu meinem Trip. Mit guten Freunden genoss ich zuvor meinen letzten Abend in der Schweiz bei gemütlichem Grillieren. Ein guter Kollege bot sich an, mich und mein Gepäck an den Flughafen zu bringen, so dass ich nicht mit dem (ungeliebten) ÖV reisen musste. Jedoch war durch einen Unfall der altbekannte Gubrist Tunnel total blockiert und wir wählten den Weg durch die Stadt. Doch auch dort herrscht Chaos und so stieg ich kurzerhand auf den Zug um,  so dass ich doch noch meinen Flug erwischte. Glücklicherweise war kein Kontrolleur anwesend.... Für den Flughafen bleibt der ÖV definitiv die beste Wahl, egal um welche Uhrzeit.
Der Flug gestaltete sich dann als sehr langwierig und sogar die Beinfreiheit im Flugzeug war für meine Körperdimensionen gar knapp bemessen. Die Verpflegung sowie der Preis den ich für den Flug bezahlte waren jedoch mehr als in Ordnung. Dazu kommt noch, dass Edelweiss das Sportgepäck bis 23 Kilogramm gratis transportiert. Bei einer anderen Airline würden da pro Weg Kosten von gut 250.- anfallen.
Angekommen am Flughafen in Vancouver schnappte ich mir gleich mein Gepäck und nahm mir ein Taxi, um schnellstmöglich nach Tsawassen zu kommen, wo ich mit der Fähre weiterzureisen hatte. Der ÖV wäre zu umständlich gewesen mit all dem Gepäck, darum entschied ich mich knapp 50.- für die halbstündige Fahrt zu investieren. Die Überfahrt mit der riesigen Autofähre nach Swartzy Bay dauerte dann knapp 1.5h und bot landschaftlich einiges. Manchmal bekommt man sogar Wale zu sehen, wurde mir mitgeteilt. Jedoch war ich mir beim Einsteigen nicht ganz sicher, ob die Fähre nach Vancouver Island fahren würde und nicht etwa nach Asien. Etwa 95% der Fahrgäste waren aus dem Asiatischen Raum, was mich doch ein wenig erstaunte.
Abgeholt wurde ich danach von meiner Gastfamilie und nach einer 30 Minütigen Fahrt war ich in West Saanich angekommen. Saanich liegt etwas ausserhalb von Victoria, jedoch ist man mit dem Bus in knapp 20 Minuten mitten in der Stadt. Busfahren kostet im Gegensatz zur Schweiz praktisch nichts. Durch die frühe Anreise blieb mir noch ein Wochenende Zeit, um mich anzuklimatisieren bevor die Schule beginnen würde. Vor allem der Jetleg machte mir ordentlich zu schaffen, welcher erst nach 4 Tagen ganz überwunden war. Nicht verwunderlich, war ich doch über 30 Stunden unterwegs.
Das Velo war schnell ausgepackt sowie zusammengebaut und so machte ich mich auf, die Gegend ein wenig zu erkunden. Die erste kurze Runde führte mich gleich Down Town, wie man hier so sagt, was nicht die Beste Idee war. Als ich dann endlich an der Küste ankam, war das Verkehrsaufkommen um einiges geringer und ich hatte freie Fahrt. Die nächsten Ausfahrten führten dann Richtung Norden oder Westen. Die Hauptverkehrsachsen haben viel Dreck auf den breiten Velostreifen und teilweise ist der Belag auch nicht erstklassig. Jedoch meide ich diese eher stark befahrenen Strassen sowieso und bevorzuge die gut asphaltierten Nebenstrassen. Die Kanadischen Autofahrer gehen sehr respektvoll mit den Radfahrern um und auch die Velostreifen sind sehr breit gehalten. Da könnte sich die Schweiz eine Scheibe davon abschneiden. Ein Highlight war sicherlich die Fahrt durch den Gowlland sowie Goldstream Nationalpark. Wenn man auf den schmalen top Asphaltierten Strässchen durch die Parks fährt, zaubert das jedem Radfahrer ein Lächeln ins Gesicht. Vancouver Island erscheint zudem eher als Flache Insel. Jedoch ist es ein ständiges Auf und Ab und so summieren sich die Höhenmeter sehr schnell, ohne dass man es merkt. Die Aufstiege sind eher kurz, steil und nicht länger als 5 bis 10 Minuten, wenn man mit Druck fährt. Auch wenn ich nur eine lockere Runde von gut 30 Kilometern drehe, kommen sofort 500 Höhenmeter zusammen. Für uns Schweizer ist dies eher ungewohnt und kann ordentlich an den Kräften zehren. Die zahlreichen rolling hills laden jedoch auch für ein TT-Training ein, da man so richtig in den flow kommt, wenn es dann die Beine zulassen. Die Fahrt entlang der Westküste in Richtung Sooke kann ich jedem ans Herz legen, die Aussicht ist einfach fantastisch. Gleiches gilt für den Mount Douglass, welcher nur unweit von Victoria entfernt ist. Die Steigung ist ca. 6 Minuten lang (wenn man voll fährt) und "angenehme" 11% steil. Oben angekommen geniesst man eine fantastische Aussicht über die Stadt, wenn dann der Puls wieder runtergekommen ist.
Auch habe ich den Versuch gestartet, dass Lauftraining nach 3.5 Wochen Pause wieder aufzunehmen. Nach 4 Kilometern setzte jedoch wieder der stechende Schmerz ein und ich musste den Versuch abbrechen. Der Muskelfaserriss scheint noch nicht ausgeheilt zu sein und so bleibt mir nichts anderes übrig, als weiterhin auf das Laufen zu verzichten.  In der Schule startete ich gut und es gibt einiges zu tun, um die Prüfung Mitte August zu bestehen. Daneben versuche ich so gut wie nur möglich zu trainieren und möglichst viel von der tollen Landschaft zu sehen.
Die Stadt Victoria selbst bietet ansonsten nicht wirklich viel, was sie von anderen Städten gross unterscheiden würde. Der Hafen ist schön und es lassen sich einige gute Restaurants sowie Bars finden. Die Preise sind etwas günstiger als in der Schweiz, was das Essen betrifft. Zudem hat es sehr viele obdachlose Personen, welche auf den Strassen sitzen.
Es gilt nun weiterhin möglichst smart zu trainieren im Hinblick auf Zofingen, auch wenn dies momentan nur auf dem Rad möglich ist.
 
 

Montag, 15. Februar 2016

Zurück aus Fuerteventura

Obwohl ich mir bei meinem ersten Aufenthalt auf der kanarischen Insel Fuerteventura geschworen hatte, dass ich nie mehr für ein Trainingslager zurückkehren werde, verschlug es mich doch tatsächlich bereits zum Dritten Mal dorthin. Mancher wird sich wohl auch Fragen, wie der Typ sich als "Student" schon wieder ein Trainingslager fernab der Schweiz zu leisten vermag. Dazu gilt zu sagen, dass ich wohl noch nie so Preiswert 10 Tage bei solch idealen Bedingungen verbracht habe. Böse Stimmen behaupten, wir hätten den Preis am Abend beim Buffet schon herausgeschlagen... Zu Hause hätte ich wohl mehr Geld gebraucht. Das Hotel kannte ich bereits aus meinem Aufenthalt vor 2 Jahren und es hielt auch dieses Mal, was man von einem spanischen 4* Standard erwarten darf. Auch der Standort Caleta de Fuste, keine 10 Minuten vom Flughafen entfernt, ist ideal, um das Radtraining zu starten. Für das Lauftraining ist er gar absolut sensationell, da man Kilometerlang an der Küste ungestört auf toll ausgebauten Promenaden, dirt roads oder einem neu gebauten Single Trail rennen kann. Nun gibt es aber noch den Wind, welchen einem das Leben auf dem Rad zur Hölle machen kann, wenn er dann aus der falschen Richtung kommen mag. Ich nahm diese Herausforderung bewusst ein weiteres Mal an, schien mir doch das Gelände am passendsten für die Vorbereitung für den Powerman Spain Ende Februar.
Da wir am Morgen sehr beizeiten abflogen, konnten wir am selben Tag noch ein ausgiebiges Radtraining absolvieren. Umfangmässig kam ich auf dem Rad nicht an die Stunden von Gran Canaria heran, dies war aber auch nicht das Ziel. Auf Fuerteventura vergeht die Zeit gefühlsmässig für mich persönlich einfach viel langsamer, jedoch finde ich das Training um einiges effektiver. Das Terrain ist meist wellig, die Berge meist kürzer als 15 Minuten (wenn man mit Druck fährt) und in den Abfahrten kann man meist pedalieren. Der Wind kann dann dafür sorgen, dass man nach 1 Stunde fast 40 Kilometer geschafft hat, dann aber zurück in der Fläche sich mit 12Km/h bewegt. Mental wird einem so alles abverlangt. Highlight war sicherlich das "Teamzeitfahren" über 2 Stunden in Wettkampfpace (oder darüber) und der 200er am letzten Tag mit ordentlichen Höhenmetern. Die Laufeinheiten absolvierte ich immer vor dem Morgenessen nüchtern sowie direkt nach dem Radtraining. Läufe über eine Stunde absolvierte ich keine, jedoch war die Intensität meist hoch. Oftmals machte ich so auch zwei Laufeinheiten am Tag.
Die ersten Tage fuhren die Trainings ordentlich ein, mein Körper konnte sich aber gut umstellen und ich fand von Tag zu Tag besser den Tritt. Zusätzlich war es für mich ein Novum, zusammen mit zwei Strassenfahrern ein Trainingslager zu absolvieren. Auf dem Rad musste ich einige Male ordentlich leiden, genau das was ich benötigte im Hinblick auf die kommenden Wettkämpfe. Schon Ende letzter Saison stand fest, dass Raphael Lee zum Duathlon wechseln wird. Man darf gespannt auf seine Premiere am Rheintal Duathlon sein. Nun gilt es sich gut zu erholen und nochmals einige Reize im Hinblick auf den ersten Wettkampf Ende Februar zu setzen. Anbei noch einige Impressionen von der tollen Zeit an der Wärme.

 
 

Mittwoch, 6. Januar 2016

Schön (hart) wars in Gran Canaria!

Auch bei meinem bereits fünften Aufenthalt auf der kanarischen Insel Gran Canaria wurde ich nicht enttäuscht. Das Wetter zeigte sich wie eigentlich schon bei den letzten Aufenthalten von seiner besten Seite und die Temperaturen stiegen von Tag zu Tag näher an die 30°C Marke. Nur der Transfer vom Flughafen und auch wieder zurück war eine Geduldsprobe. Hier wären ein paar Euro in ein Taxi gut investiert gewesen, aber man hat ja nie ausgelernt ;-) Glücklicherweise hatten wir dann endlich einmal ein Bungalow an bester Sonnenlage wobei wir sogar am späten Nachmittag auf dem Balkon noch in der Genuss von Sonne kamen, was doch nicht ganz zu unterschätzen ist.
Ach ja, nebenbei sind wir dann auch noch ein wenig Radgefahren und ein wenig gerannt. Wir teilten das Training in drei Dreierblöcke auf, wobei wir den Umfang  sowie auch die Intensität von Tag zu Tag erhöhten. Ich brauchte erstaunlich lange um mich dieses Mal anzuklimatisieren und gute Beine zu haben. Nach dem ersten ruhigeren Tag zwischen den Dreierblöcken war dies jedoch passé und wir waren so richtig im Trainingsmodus drin. Im Gegensatz zum letzten Jahr hatte es erstaunlicherweise einiges mehr an Radfahrern auf den Insel unterwegs, was auch zum ein oder anderen guten Gespräch (oder Tempoverschärfung) führte. Ein kleines Highlight war für uns auch die gemeinsame Runde mit dem IAM-Cycling Strassenprofi Matthias Brändle, welche sich spontan ergeben hatte. Zudem trafen wir auch noch die mehrmalige Hawaii Siegerin Natascha Badmann auf dem Weg nach Soria an, mit welcher wir ein paar Worte wechseln konnten. Zum Glück hatten wir mehr Freiheiten in der Routenwahl als Natascha... ;-)
Meine Form scheint im Grünen Bereich zu sein und ich habe die teilweise doch sehr intensiven sowie langen Trainings gut überstanden und konnte die Rückreise gesund antreten. Von Defekten sowie Unfällen wurden wir verschont, was alles andere als selbstverständlich ist. Die Basis ist nun vorhanden, dazu beigetragen haben sicher auch die vielen Stunden welche ich zuvor hier in der Schweiz bei guten Bedingungen abspulen konnte. Nun werde ich mir ein paar lockerere Tage gönnen, bevor es dann schon langsam in den Aufbau für das nächste Trainingslager im Februar gehen wird. Bis zum Powerman Spain sind es noch knapp 2 Monate und dort möchte ich konkurrenzfähig sein! Besten Dank an meine Berner Trainingskollegen für die kurzweilige Zeit auf Gran Canaria!

 
Aus dem Trainingstagebuch:

Anzahl Trainingstage: 12
Anzahl Trainingseinheiten: 17
Anzahl Laufeinheiten: 6
Anzahl Radfahrten: 11
Trainingsstunden total: 47h
Anzahl Kilometer Rad: 1079Km
Anzahl Höhenmeter Rad: 25`000Hm