Sonntag, 1. Dezember 2024

Lachner Weihnachtslauf

Nach 2021 schaffte ich es endlich wieder einmal an die Startlinie des Lachner Weihnachtslaufs. Seit knapp zwei Wochen trainiere ich wieder nach Trainingsplan und bereite die kommende Saison vor. Da ich dem Rennen nicht die höchste Priorität einräumte und ich zudem nur vereinzelt schnelle Läufe absolvierte, bestritt ich den Wettkampf aus dem Training heraus. Zudem wollte ich mir die guten Langlaufverhältnisse nicht entgehen lassen und dort weitere Grundlagenkilometer sammeln.

Die Startzeit von 17.00 Uhr werde ich wohl nie nachvollziehen können. Es dunkelt rasch ein und man sieht den Boden nicht mehr wirklich und die meisten Leute sind dann ebenfalls schon wieder zu Hause. Verständlich, war es doch bitterkalt an diesem Sonntagnachmittag. 

Wie erwartet war das Feld stark besetzt und ich konnte das hohe Tempo der Spitze um Janis Gächter nicht lange mitgehen. Die unzähligen Richtungswechsel prägten den Rundkurs und gestalteten das Rennen kurzweilig. Auch wenn sich die Beine gut anfühlten und die Pace zügig war, reichte es heuer nur ganz knapp für die Top 10. Wenn ich ehrlich bin, habe ich genau in etwa diese Leistung von mir erwartet. Darauf gilt es nun aufzubauen über die Wintermonate.

Der Grundspeed scheint vorhanden zu sein und doch freue ich mich jetzt schon wieder auf die längeren, bergigen Wettkämpfe in der kommenden Saison.

Rangliste

 

Sonntag, 20. Oktober 2024

Transruinaulta & Transviamala

Der Saisonabschluss sollte heuer mit meinem ersten Mehretappenrennen etwas besonderes werden. Wie würde mein Körper einen Marathon mit 1800 Höhenmeter gefolgt von einem 19 Kilometer langen Traillauf mit erneut fast 1000 Höhenmeter verkraften? Darüber sollte der Schluchtenkönig an diesem Wochenende Aufschluss geben.

Transruinaulta (42 Kilometer/1800 Höhenmeter)

Mit der Startnummer 23 wurde ich am Samstag in Ilanz von der Startrampe geschickt. Da die Streckenführung zu Beginn sehr schmal ist, erfolgt der Start mit Abständen von 20 Sekunden. Der Vorjahressieger Marco Wildhaber startete mit der Nr. 1 ca. 5 Minuten vor mir. Ich schlug eine angenehme Pace an und das Laufgefühl war sehr gut. Ein kurzer Blick auf dei Uhr bestätige dies. Gerade die ersten 12 Kilometer liessen mein Trailherz höher schlagen und so wurde es nie langweilig. Rasch holte ich viele vor mir gestartete Läufer ein und in Versam war nur noch Marco vor mir. Von nun an wurde es einsam und in Rhäzüns war ich froh, als meine Familie erneut mit meiner Verpflegung auf mich wartete. Noch immer war ich gut auf Kurs und in Schlagdistanz.

Der schönste Teil war nun vorbei und nun folgte die "harte Arbeit". Längere Aufstiege suchte man im ersten Teil vergebens und das ständige auf- und ab setzte mir zunehmend zu. Gerade jetzt galt es über 400 Höhenmeter am Stück zu absolvieren. Der Schritt wurde langsam schwerer und doch kam ich flüssig den Berg hoch. Mitlerweile bekam ich mitgeteilt, dass ich nun ca. 6 Minuten Rückstand auf Marco hätte. Somit war klar, dass ich noch etwas an Energie einsparen wollte, für den verbleibenden Tag. So lief ich den längeren Downhill zügig, jedoch auch mit einer Portion Vorsicht. Durch das viele Laub wusste man nicht immer, wo man den Fuss hinstellen würde.

Die verbleibenden drei kurzen Gegenastiege vor dem Ziel wurden mit angekündigt, jedoch rechnete ich bei der letzten Rampe nicht mit einem solchen Ungetüm. Nochmals wurde mir alles abverlangt, bis ich nach 3h 30min das Ziel ein erstes Mal überqueren durfte. 

Ich lief zwar als zweiter hinter Marco ein, jedoch waren auch noch Athleten, welche "nur" den Samstag bestritten, unterwegs. So war ich erleichtert, als ich sah, dass es auch im Tagesklassement zum zweiten Rang gereicht hatte. Sofort galt der Fokus der Erholung, um am nächsten Tag den Podiumsplatz ins trockene zu bringen!

 
 
Transviamale (19 Kilometer/900 Höhenmeter)

Beim Aufstehen fühlten sich die Beine viel besser als erwartet an und auch das Wetter zeigte sich von seiner schöneren Seite. Der gestrige Zielort war nun der Startort und die Strecke führte via Andeer nach Donat. Ebenfalls waren wieder Athleten am Start, welche "nur" diese Etappe absolvierten. Somit war es sehr schwierig den Überblick zu behalten. Ich startete 10 Sekunden nach Marco ins Rennen und hinter mir meine Verfolger. Mit über sieben Minuten war mein Vorsprung in der Schluchtenkönigwertung jedoch komfortabel. Ich fand sehr gut ins Rennen und konnte mich stetig nach vorne arbeiten und die schnell gestarteten Einzelläufer einsammeln. 

Fünf Kilometer vor dem Ziel wurde mir dann sogar mitgeteilt, dass ich auf dem dritten Rang liege würde, was mir nochmals etwas an zusätzlicher Energie verschaffte. Jedoch tauchten zwei Kilometer nochmals zwei Athleten hinter mir im Blickfeld auf und ich realisierte, dass es nochmals knapp um den Podiumsplatz werden könnte. Glücklicherweise konnte ich nochmals einen Gang hochschrauben und mir den dritten Etappenrang sichern.  

In der Schluchtenkönigwertung baute ich meinen Vorsprung weiter aus und sicherte mir den zweiten Rang hinter einem bärenstarken Marco Wildhaber. Mit Wettkampf Nr. 18 und 19 endet somit meine zweite Saison als Trailläufer mit drei weiteren Podestplätzen sowie herrlichen Trails.

Rangliste

Dienstag, 8. Oktober 2024

Valser Herbstlauf

An den Valser Herbstlauf hatte ich gemischte Erinnerungen, endete doch dort im vergangenen Jahr meine Saison mit einem Bänderriss abrupt. Ebenfalls merkte ich langsam die zahlreichen Wettkämpfe in den Beinen und der Kopf war auch nicht mehr so frisch wie zu Beginn. 


Die Form war jedoch immer noch sehr gut und nach dem Startschuss waren die letzten Zweifel ebenfalls verflogen. Die Besetzung war ausserordentlich gut und ich rechnete mit einem engen Kampf um die Podiumsplätze. Daher war ich doch etwas überrascht, als ich mich schon nach einem Kilometer leicht von Tefera absetzen konnte. Nach dem steilen Startabschnitt verschwand ich sogar aus dem Sichtfeld meiner Verfolger. Sofort tauchten die ersten Gedanken an einen Tagessieg auf. Kurz vor Zervreila kam dann das böse Erwachen: Tefera war aus dem nichts wieder zurück. Auf der Staumauer war meine Führung dann Geschichte. In den brutal steilen Rampen hoch zur Kapelle konnte ich meine Stärken wieder ausspielen und erneut in Führung gehen.
 
Es folgten noch vier leicht abfallende Kilometer auf herrlichen Trails zum Ziel in der Gadastatt. Durch den Schnee und die Nässe war es jedoch äusserst rutschig und so war Vorsicht geboten. Tefera hatte Probleme mit dem Grip und so konnte ich nochmals ein paar wenige Meter Vorsprung herauslaufen. Mein Tank war aber langsam leer und so war die Führung nur von kurzer Dauer. 

Mit knapp 40 Sekunden Rückstand sicherte ich mir schlussendlich den zweiten Rang nach einem engen Zweikampf mit Tefera.