Montag, 7. September 2015

Race Report World Championships Powerman Zofingen

Als ich am Samstag Nachmittag vom Briefing in Zofingen zurück war, merkte ich schon beim kurzen Einfahren danach für den morgigen Wettkampf, dass ich bereit bin und mich sehr gut fühle. Als dann der Wettkampf pünktlich um 9.00 gestartet wurde, bestätigte sich dieses Gefühl. Ich kam gut weg und fand meinen Platz im Elite Feld. Als ich dann gegen Ende der zwei Runden à 5 Kilometer auf der langen Abwärtspassage zu Wetzel, dem Bronce Gewinner von 2013 aufschliessen konnte, wusste ich, dass ich gut im Rennen liege, um eine ideale Velogruppe zu finden. Wie erwartet, war dann aber Wetzel eine Nummer zu gross und ich musste ihn nach wenigen Radkilometern ziehen lassen. Dafür heftete ich mich an Sébastian Stalder und hatte somit ein optimales Zugpferd gefunden. In der welligen Abfahrt nach dem Bodenberg schlossen dann auch noch Retzlaff und Schifferle zu uns auf, was mir ein kleines lächeln ins Gesicht zauberte, da ich mir genau diese Konstellation erhofft hatte. In der leichten Abwärtspassage konnte ich mich gut verpflegen und etwas Kraft sparen. Leider zogen dann zum Ende der ersten Runde Retzlaff und Schifferle das Tempo so an, dass ich abreissen lassen musste. Auch Stalder verlor ich aus den Augen und fuhr somit die zweite Runde ganz alleine, aber immer noch gut im Rennen liegend. Leider war da halt noch die berühmt berüchtigte 3 Runde zu fahren in Zofingen. Bis zum Bodenberg drehten die Beine noch ordentlich, im oberen ganz steilen Teil brachte ich aber kaum mehr Druck aufs Pedal. Auch der einsetzende Regen und die Kälte setzten mir mehr zu, da ich ganz alleine unterwegs war. Zum Glück hatte sich nun auch endlich mein Magen beruhigt, welcher sich auf den ersten 2 Runden mehrmals bemerkbar machte. Gegen Ende der dritten Runde hatte ich dann wieder eine Gruppe vor mir, was mir dabei half, die Beine nicht ganz hängen zu lassen.
Zurück in der Wechselzone nach 150 Radkilometern war ich schon ziemlich zerstört, war mir aber bewusst, dass es den meisten so gehen würde. Die ersten Schritte fühlten sich dann auch gar nicht so schlecht an und in der Bergauf Passage auf den Heiteren konnte ich einige Positionen zurückgewinnen. So konnte ich bis zum ersten Wendepunkt bei Kilometer 7.5 eine gute Pace rennen, wobei dann danach endgültig fertig war. Unzählige Gehpausen musste ich einlegen, teilweise blieb ich einfach an Ort und Stelle stehen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Mehrmals war die Versuchung da, einfach auszusteigen und den Schmerzen ein Ende zu setzen. Irgendwie biss ich mich dann doch noch durch und erreichte fernab meiner Zielsetzung die Finishlinie. Trotzdem war ich stolz, es durchgezogen zu haben!
An was hat es gelegen? Dies Frage kann ich auch einen Tag danach nicht beantworten. Vielleicht war es wirklich die Kälte, welche mir auf dem Rad Energie geraubt hatte. Es bleibt genügend Zeit, Ursachenforschung zu betreiben, bis zum nächsten Start am härtesten Duathlon der Welt! Ich freue mich jetzt schon darauf, endlich einmal mein wahres Potential abzurufen. Danke an alle, welche mich am Sonntag so zahlreich anfeuerten!