Montag, 23. Mai 2016

Highway to sky!

Von der Europameisterschaft in Dänemark erholte ich mich ohne grössere Probleme und trainierte nach Lust & Laune bereits am Montag wieder. Vor allem auf dem Rad spulte ich viele Höhenmeter ab, um den Bewegungsapparat zu entlasten. Endlich fand ich auch mal wieder Zeit, das MTB zu nutzen. Leider gelang der Wiedereinstieg ins Laufen nicht wie gewünscht und ich holte mir bei einem lockeren Dauerlauf eine Wadenverhärtung. Diese Problematik kenne ich nur zu gut aus der vergangenen Saison und wusste gleich, dass dies sehr hartnäckig sein kann. Mit viel massieren versuchte ich die Verhärtung los zu werden, was am Anfang auch zu klappen schien. Am letzten Donnerstag hatte ich das Gefühl, dass ich wieder locker Laufen können sollte. Leider war die Verhärtung nach knapp 6 Kilometern wieder präsent und die nachfolgenden Tage war sogar das Radfahren nicht ganz schmerzfrei.
Nichts desto trotz blieb ich ruhig und nutze nun halt die Zeit, um auf dem Velo meine Performance zu verbessern. Eher spontan entschied ich mich dann am Bergzeitfahren Highway to sky zu starten. Die Strecke führte von Innertkirchen auf den Sustenpass. Leider lag noch zu viel Schnee auf der Passhöhe und so wurde die Strecke minimal auf 24.2 Kilometer mit 1300 Höhenmetern gekürzt. Etwas übermüdet infolge einer Geburtstagsparty trat ich dann früh morgens die Reise in Richtung Sustenpass an. Gestartet wurde in 30 Sekunden Abständen und total waren fast 300 Starter gemeldet an diesem Prachtstag. Mein Vorsatz verhalten zu starten war bereits an der Startrampe Geschichte und so powerte ich gleich zu Beginn ordentlich los. Ich war etwas überrascht, dass doch noch einige Flachpassagen folgten, welche nicht wirklich zu meinem bevorzugten Terrain gehören. Bei Streckenhalbzeit fühlte ich mich immer noch top und konnte meine angepeilten Wattwerte halten, ja ich war sogar in einem Bereich unterwegs, welchen ich mir nicht zugetraut hätte. Auf den letzten Kilometern wurde es dann nochmals hart, da der Zielstrich in Reichweite schien. Da ich keine Streckenkentnisse hatte, wusste ich nie wirklich genau, was noch folgen würde. Nach 1 Stunde 7 Minuten und 29 Sekunden überquerte ich dann zufrieden die Ziellinie mitten in der prächtigen Bergwelt. Overall wurde ich auf dem 11. Rang klassiert und in der Kategorie M20 durfte ich mich sogar über den 3. Rang auf dem Podest erfreuen. Für mich hätte der Aufstieg ruhig noch etwas länger sowie steiler sein dürfen, jedoch habe ich aus der Gesamtsituation das bestmögliche herausgeholt. Duathlonkollege Martin Ryter war sogar noch 40 Sekunden schneller als ich und erreichte den 9. Overall Rang. Zusammen ging es dann nachher noch in Richtung Grimselpass um das Laktat aus den Beinen zu Kurbeln. Oder war es doch eher ein Einfahren für die kommende Tour am darauffolgenden Tag? Am Sonntag ging es bereits um 9.00 Uhr wieder los in Richtung Thun und über den wunderschönen Beatenberg hinunter nach Interlaken. Leider war der Wind heute unser hartnäckigster Widersacher. Mental war es für mich der Killer und ich war froh, als es dann kurz nach Meiringen in den Aufstieg zur Grossen Scheidegg ging. Obwohl ich auf den folgenden 1200 Höhenmetern mehr litt als mir lieb war, konnte ich die grandiose Landschaft geniessen. Glücklich und zufrieden waren wir nach fast 6 Stunden wieder in Spiez zurück. Danke Martin für die Führung durchs Berneroberland! Nächster Wettkampf wird der Mörlialp Duathlon in zwei Wochen sein und ich hoffe, dass ich bald wieder anständig Laufen kann.