Sonntag, 20. Juli 2014

Trainingstage im Engadin!

Eigentlich war ein Trainingslager in Frankreich geplant, leider sorgte ein unglücklicher Umstand dafür, dass ich mich kurzfristig um orientieren musste. Ich sah mich dann eigentlich schon alleine zu Hause trainieren, da sich einfach niemand mehr finden lassen wollte, welcher Lust auf Pässefahren hatte. Glücklicherweise hatte mich dann Beat Ritter zu sich nach Pontresina eingeladen, um doch noch etwas Höhenluft abzubekommen.
Bevor ich mich ins schöne Engadin aufmachte, reiste ich noch nach Zofingen, um ein Gibguzzi mit Retzlaff, Moser & Spörri auf der Powerman Strecke zu absolvieren. Zusammen mit Sebastian Retzlaff hängte ich noch eine Laufrunde an, bevor wir 2 Runden à 50 Kilometer radeln wollten. Die erste Runde etwas dosiert und darauf eine zweite schnellere folgen lassen, lautete das Ziel. Moser und Retzlaff waren wie erwartet eine Klasse für sich und ich konnte meinerseits 2 gute Runden absolvieren. Mir war es wichtig im Hinblick auf den im September anstehenden Wettkampf, nochmals die Strecke im Wettkampftempo (oder sogar etwas schneller) abzufahren und so ein gutes Gefühl aufzubauen! Wenn möglich werde ich es nochmals versuchen in mein Training einzubauen. Mit Sebi lief ich danach (mit schweren Beinen) noch hinauf auf den Heiteren und schloss damit ein erster harter Trainingstag zufrieden ab!
Am nächsten Morgen in aller früh gings dann in Richtung Engadin, wo ich von Beat Ritter herzlich empfangen wurde in Pontresina. Am Mittag starteten wir zusammen zu einem ersten Radtraining auf den Berninapass und am Abend folgte ein Lauftraining inmitten der fantastischen Berglandschaft! Auch zwei Tage nach der harten Einheit in Zofingen spürte ich meine Beine noch, als es über den Flüela & Albulapass ging! Eine wunderschöne Runde, welche mir so einiges abverlangt wobei das Panorama für die vielen Strapazen entschädigte! Auch hier durfte ich wieder auf die Begleitung von Beat zählen, welcher sich immer noch in fantastischer Form befindet, obwohl er den Fokus nun aufs Laufen gelegt hat! (Beat Ritter erreichte in Zofingen ein 4 & 5 Rang um nur zwei seiner Glanzresultate zu nennen!) Am Tag nach dem 6-Stünder sollte dann eine weitere Radeinheit folgen, wobei ich nun endlich mal den lägenderen Stelvio bezwingen wollte, von welchem alle immer schwärmten! Beat hatte dann auch schon eine super schöne Runde zusammengestellt, welche wir dann um 7.00 Uhr am Morgen in Angriff nahmen! Zu Beginn hatte ich einige Mühe mit der Kälte und war dann froh, als wir nach rund 30 Kilometer Anfahrt die Steigung zum Ofenpass erreichten. Nach der Überquerung des ersten Passes (von insgesamt 6!!!) folgte die lange "Abfahrt" Richtung Südtirol. Nun folgte der zweite Pass und dieser hatte es in sich! Knapp 1700 Höhenmeter am Stück gab es zu erklimmen, um dann das erste Mal auf dem Stelvio zu stehen! Beat kletterte mühelos die 48 Kehren hinauf und ich musste das erste Mal richtig beissen in der zunehmenden Mittagshitze. Nach knapp 5 Stunden Fahrzeit erreichte ich dann die Passhöhe auf 2758m.ü.m! Ein unbeschreibliches Gefühl, wobei wir nun gerade Mal etwas mehr als die Hälfte der Tour geschafft hatten. Die schnelle Abfahrt Richtung Bormio war dann Genuss pur, wobei wir unten im Tal von der Hitze fast erdrückt wurden! Jedoch stellte sich uns dann schon bald der 3 Pass in den Weg. Nach weiteren 900 Höhenmetern erreichten wir zusammen den PassodiFoscagno und kurz darauf nach weiteren 400 Höhenmetern Pass Nummer 4, den Passo D`eira! Nach einer weiteren Abfahrt erreichten wir Livigno und wir machten Bekanntschaft mit dem Gegenwind! Dank Beat, welcher den ganzen Pass hinauf vor mir fuhr und Windschatten spendete, bezwang ich auch noch den ForcoladiLivigno mit letzter Kraft! Nun war es schon fast vollbracht und es folgte eine weitere kurze Abfahrt welche uns zurück in die Schweiz führte. Die letzten 400 Höhenmeter des Berninapasses drückte ich dann nochmals voll durch und so war auch Pass Nummer 6 bezwungen! Nun folgte noch die schöne Abfahrt zurück nach Pontresina, wo wir garade noch den Glace-Stand vor Ladenschluss erreichten! 

Fazit: Im Engadin werden Männer gemacht! Und wie das stimmt! Ich bin mir sicher, dass mich diese 4 harten Trainingstage nochmals einen Schritt vorwärts gebracht haben! Vorallem auf die letzte Tour werde ich wohl noch lange zurückgreifen können und die Erinnerungen an das Erlebte in Positive Energie umwandeln! Landschaftlich war es eine wahre Freude und so fiel es leicht, so viele Stunden in Sattel zu verbringen, obwohl es nicht immer "locker" vorwärts ging! 
Ein grosser Dank geht an Beat Ritter für die Gastfreundschaft und Offenheit, welche mir diese wunderbaren Tage ermöglichten!


Anbei viele tolle Bilder, welche viel mehr als der ganze Text aussagen!