Montag, 29. Februar 2016

Powerman Spain

Viel habe ich für diesen Wettkampf investiert. Schlussendlich blieb mir aber der ganz Grosse Wurf verwehrt und ich kehrte aus Mallorca mit diversen Erkenntnissen zurück anstatt einem Top Resultat. Aber alles von Anfang an:
 
Wechsel aufs Rad
Anreise: Die Vorwettkampfwoche verlief äusserst turbulent. Nach dem letzten harten Training am Sonntag Morgen haute es mich auf direktem Weg ins Bett. Von 14.00 Uhr am Sonntag schlief ich bis um 8.00 Uhr am Montag durch. Irgendetwas erwischte mich und setze mir so richtig arg zu. Die Erkältung habe ich bis jetzt noch nicht ganz los bekommen, behinderte mich aber am Wettkampftag nicht gross. Im Nachhinein setzte es mir wohl mehr mental als physisch zu... Angereist nach Mallorca war ich am Freitag Mittag, da ich am Donnerstag noch eine Prüfung abzulegen hatte. Da in Spanien alles etwas langsamer geht, waren wir mit unserem Mietauto erst um 16.00 im Hotel. Eine Stunde später sass ich dann schon auf dem Rad, um doch noch etwas Sauerstoff in die Muskeln zu pumpen. Die Radstrecke habe ich nicht auf Anhieb gefunden, was mich aber nicht aus der Ruhe brachte und ich halt sonst ein wenig in der Gegend herumkurvte.
 
Wettkampftag: Da das Hotel knapp 100 Meter vom Start entfernt war konnte ich gemütlich bis 7.00 Uhr schlafen. Leider regnete es dann beim Frühstück, was mich natürlich nicht wirklich  motivierte und die Stimmung noch etwas mehr in den Keller drückte. Beim Einchecken wurden dann alle Athleten penibel kontrolliert und ich konnte mein Rad in Stellung bringen. Ich war froh, als dann um 9.00 Uhr endlich der Startschluss für den 10Km Auftaktlauf fiel. Erstaunlich schnell fand ich einen guten Rhythmus und es rollte gut auf der von mir eher ungeliebten Strandpromenade. Der Regen hatte zum Glück gestoppt und die Temperaturen waren um die 12°C. Schnell konnte ich zur Gruppe mit Andy Sutz aufschliessen und absolviert in dieser Konstellation die erste Runde à 5Km. Danach setzte ich mich an die Spitze der Gruppe und sorgte dafür, dass das Tempo hoch blieb. Mit knapp 2 Minuten Rückstand auf die Spitze ging es an ca. 12 Position in die Wechselzone. Niemals hätte ich gedacht das ich so weit vorne in diesem starken läuferischen Feld anzutreffen sein würde. Mit einem katastrophalen Wechsel fand ich schnell den Tritt auf dem Rad und auch dort lief es gut. Ich fuhr sehr konstant, über zockte nie und hielt die Wattzahlen hoch. Schnell war Sutz wider ein sowie überholt, was zusätzlich auftrieb gab! Ein doch sehr fragwürdiger Penalty bei Kilometer 45 zerstörte dann meine Hoffnungen auf ein Topresultat. Die letzten 15 Kilometer auf dem Rad fuhr ich deshalb mit mehr Druck, musste ich doch sowieso 5 Minuten in der Penalty Box ausharren. Dort durfte ich dann mit 2 anderen Athleten zusehen, wie eine Top Ten Klassierung in weite ferne rückte.
Nun hatte ich ja nichts mehr zu verlieren und so setzte ich auf totalen Angriff. Es gelang mir ein hervorragender 2 Lauf und ich konnte den Schaden mit dem 16. Rang in Grenzen halten. Der Schlusssprint mit Lukas Baumann und dem Holländer Picard wird mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Mangelnder Kampfgeist kann ich mir jedenfalls nicht vorwerfen....
 
Abreise: Auf dem Weg zurück nach Palma wurden wir noch Opfer eines Auffahrunfalls. Zum Glück gab es nur Blechschaden. Irgendwie passte es zu dieser Woche.
 
Fazit: Das Wintertraining scheint gut funktioniert zu haben. Meine Form war für diesen doch sehr frühen Wettkampf solid und die Lücke nach ganz vorne war noch nie so klein. Auf dem ersten Lauf hatte ich sogar noch Reserven. Im Nachhinein hätte ich das Risiko eingehen sollen, weiter vorne mitzulaufen. Auf dem Rad war der Gewinner Bystrup das Mass der Dinge. Ganze 10 Minuten knöpfte er mir ab auf den 60 Kilometern. Da gibt es noch einiges zu tun. Das Potential scheint aber vorhanden zu sein. Zur Organisation: Bis auf die doch eher enge Wechselzone war der erste Powerman Spain sehr gelungen. International ist wohl nur EM sowie WM ähnlich stark besetzt. Die Radstrecke wurde komplett abgesperrt, obwohl es sich um eine wichtige Hauptverkehrsachse handelte. In der Schweiz undenkbar! Das Terrain war sehr abwechslungsreich und selektiv. Es bleibt zu hoffen, dass der Wettkampf auch in den nächsten Jahr stattfinden wird.