Sonntag, 19. August 2018

Podium am Sihlseelauf

Nach der Rückkehr aus St.Moritz blieb nur kurz Zeit, um zu verschnaufen. Das Training im Hinblick auf die WM ging weiter und ich machte Bekanntschaft mit der drückenden Hitze im Unterland. Am liebsten wäre ich gleich wieder ins Auto gestiegen und zurück nach St.Moritz gefahren, so hart war die Umstellung bezüglich der Temperatur.

Am vorangegangenen Wochenende folgte ich dann der Einladung meines Coaches und machte mich auf nach Basel für zwei Trainingstage. Ich dachte wirklich meine Form ist sehr gut (was sie auch ist), Felix bewegt sich jedoch noch einmal auf einem ganz anderen Level. Für Aussenstehende ist dies wohl kaum nachvollziehbar. Landschaftlich bot die Region rund um Basel auch einiges, mein Blick war jedoch die grösste Zeit auf das Hinterteil von Felix gerichtet, da der Verlust des Windschattens verheerende Auswirkungen gehabt hätte ;-) Es war gut zu sehen, was es braucht, um ganz vorne dabei zu sein. Trotz diesem Umstand konnte ich enorm profitieren, da einem genau solche Einheiten weiter bringen, möchte man sich weiter verbessern. 

Dieses Wochenende stand dann der Sihlseelauf über 14.6 Kilometer auf dem Programm. Dieses regionale Rennen hat für mich einen hohen Stellenwert, da viele bekannte Gesichter jeweils als Zuschauer oder Läufer dabei sind. An der Startlinie stand ich dann am Samstag keinesweg erholt, was aber nicht als Ausrede herreichen sollte. 


Die Positionskämpfe auf den ersten 200 Meter kosteten mich dann einiges an Nerven, man könnte meinen bei gewissen Sportlern geht es um Olympiamedaillen... Ich selbst startete eher verhalten und war erstaunlich weit hinten, währendessen vorne die Post so richtig abging. Es ist immer wieder beruhigend zu sehen, wie nach 2 bis 3 Kilometer viele für ihren schnellen Start büssen und durchgereicht werden. Zusammen mit Eggenberger machte ich mich auf die Verfolgung des Führungstrios Hussein, Neuser und Ulrich. Die beiden erstgenannten bekamen wir aber im Verlauf des Rennens nicht mehr zu Gesicht, jedoch konnte ich mich nun alleine auf die Verfolgung von Stefan Ulrich machen. Stefan war super in Form, lief in der Vorwoche am Wägitalerseelauf auf den 2.Rang. Nach knapp 7 Kilometer konnte ich die Lücke zu meinem erstaunen schliessen und von nun an teilten wir uns die Tempoarbeit fair auf. An der Verpflegungsstelle reicht mir dann Stefan einen verpassten Schwamm weiter, was für ein toller Sportsgeist! Auf dem Viadukt musste ich dann ordentlich beissen und war froh, als wir gemeinsam in den Strandweg einbogen. Diesen Abschnitt laufe ich sehr gerne im Training und genau da öffnete sich plötzlich eine kleine Lücke zu Stefan. Diese Schwächephase wollte ich mir zu nutze machen und erhöhte nun das Tempo weiter. Nach vorne war nichts mehr zu machen und so erreichte ich das Ziel als Overall 4 (Kategorienrang 2) nach etwas mehr als 51 Minuten. Somit war ich gut 10 Sekunden langsamer als bei meiner PB, jedoch bei deutlich wärmeren Temperaturen mit weniger erholten Beinen.



Bis zur Rangverkündigung blieb dann noch Zeit für den zweiten Lauf des heutigen Tages und nach weiteren 10 Kilometer war ein guter Trainingstag eingetütet. Jetzt sind es nur noch 2 Wochen bis zur WM, der Hauptteil der Arbeit ist hinter mir und momentan passt alles gut zusammen.