Am Samstag-Morgen ging es in aller früh Richtung Belgien. Die 7-stündige Anreise verlief etwas entspannter als das letzte Jahr und ich absolvierte gleich kurz nach der Ankunft noch eine kurzes Training, um die Beine etwas aufzulockern. Radfahren in Belgien ist etwas gewöhnungsbedürftig, da man nur den Radweg benutzen sollte, da ansonsten alle Autofahrer laut hupen und aus dem Fenster Brüllen. Ich frage mich wie da Profis trainieren.... Leider bekam ich gegen den Abend starke Kopfschmerzen, da die Temperaturen sehr schwül waren. Ich hoffte auf Besserung über Nacht, wobei ich eher schlecht als recht schlafen konnte bei dieser Hitze.
Am Sonntag wer der Start erst auf 14.20 Uhr angesetzt (typisch für Belgische Wettkämpfe) und so konnte ich ausschlafen und mich gut auf den bevorstehenden Wettkampf vorbereiten. Auch am Wettkampftag war es wiederrum sehr heiss, was ich schon beim Auftaktlauf über 10 Kilometer zu spüren bekam. Auf den anspruchsvollen 4 Runden à 2.5 Kilometer fand ich erst nach 3 Runden meinen Rhythmus. Die Spitze um Altmeister Le Duey schlug ein horrendes Tempo an und so verlor ich auf dem verwinkelten Kurs beinahe 4 Minuten!
Auf dem Rad nahm ich mir vor, nicht wie das letzte Jahr schon zu Beginn zu überpacen, sondern möglichst sparsam über die 4 Runden à 15 Kilometer zu kommen. Ich fand eine gute Gruppe, wobei ich auf der ersten Runde sehr offensiv fuhr und unnötig um Positionen kämpfte. In der 2 Runde versteckte ich mich in einer Gruppe, wobei ich dann prompt eine Gelbe Karte vom Schiedsrichter kassierte, obwohl ich den Abstand zum Vordermann einigermassen einhielt!!! Ich verstand die Welt nicht mehr und wollte gar nicht realisieren, dass ich nun 5 Minuten Aufenthalt in der Penalty Box im abschliessenden Lauf aufgebrummt bekommen hatte. Ich fuhr zu jederzeit Fair und hatte immer gute 8 bis 10 Meter Abstand und nicht nur 5 Meter wie mir vorgeworfen wurde! Reklamieren würde nichts mehr bringen und so entschied ich mich, dass Rennen fortzusetzten und das Beste aus der beschissenen Situation noch herauszuholen. Leider machten sich nun auch noch Magenprobleme bemerkbar und ich musste etwas herausnehmen statt wie geplant die letzte Runde nochmals etwas mit mehr Druck zu fahren. Da sich die Magenprobleme auf der ersten Laufrunde noch nicht verzogen hatten, entschied ich gleich zu Beginn die Strafe in der Penalty Box abzusitzen. Da ich mich den ganzen Wettkampf hindurch nie ausgezeichnet fühlte, nahm ich es erstaunlich gleichgültig zur Kenntnis wie zahlreiche Konkurrenten an mir vorbeizogen. Nach ewig langer warterei durfte ich dann mein Rennen fortsetzen in der brütenden Hitze und versuchte nochmals aufzudrehen. Jedoch gelang mir dies erst in der letzten Runde, als es bereits heftig zu Gewittern anfing. Erstaunlicherweise machten meine Beine nochmals auf und die letzten 2.5 Kilometer flog ich nur so über die ungeliebte Laufrunde!
Enttäuscht warf ich dann im Ziel einen Blick auf den Resultatbildschirm und realisierte sogleich, dass ich eine Riesen Chance durch die dumme Strafe verpasste! Ein Top 15 Overall Rang wäre heute möglich gewesen, obwohl ich mich nie so richtig schnell fühlte. Wenigster konnte ich in der U23 Kategorie noch als 3 das Podest besteigen, was aber nur ein kleiner Trost war! Trotzdem nehme ich das Positive aus diesem Wettkampfwochenende mit nach Hause! Meine Form wäre gut gewesen und die nächste Chance kommt schon am Sonntag am Heidiland Duathlon um dies unter Beweis zu stellen!