Montag, 8. September 2014

Wenn der Kopf noch möchte, aber der Körper kapituliert...


Leider vermochte ich am diesjährigen Powerman Zofingen meine Erwartungen nicht zu erfüllen. Bei idealen Bedingungen erfolgte der Startschuss der Elite um 9.00 Uhr. Ich fühlte mich gut auf dem Auftaktlauf und erreichte die Wechselzone nach etwas mehr als 33 Minuten zusammen mit Ueli Bieler. Dank einem schnellen Wechsel war ich für einige Kilometer alleine unterwegs, bis dann Bieler & Retzlaff wieder aufschlossen. Wie erwartet war mir aber die Pace von diesen Beiden auf dem Rad zu hoch und so nahm ich bewusst heraus. Ich fand dann trotzdem in einer Gruppe Unterschlupf und konnte die erste Runde in knapp 1h 24 Minuten hinter mich bringen, ohne zu viele Körner zu verpuffen. Auf der zweiten Radrunde machte sich dann leider mein Magen bemerkbar, was mich dazu zwang, Wasser statt meinem Kohlenhydrat haltigen Getränk zu konsumieren. Relativ rasch besserte sich die Situation, wobei ich aber merkte, wie die Kräfte zu schwinden begannen. Schon jetzt musste ich wieder mehr leiden als mir lieb war und es kamen Erinnerungen vom letzten Jahr auf, was für meinen Kopf wenig förderlich war. Nichts desto trotz war die 2. Runde mit 1h 27 Minuten noch im Rahmen und ich wusste, sollte mir noch eine gute 3. Runde gelingen, ist ein gutes Resultat immer noch möglich. Leider kassierte ich dann auf der Ausfahrt aus Zofingen eine Penalty Strafe wegen Windschattenfahrens, womit ich 5 Minuten Aufenthalt in der Penalty Box am Ende der Radrunde abzusitzen hatte. Klar hatte ich nicht genau 10 Meter Abstand zum Vordermann, aber mindestens deren 8! Aber geschehen ist geschehen. Im Aufstieg zur Richentalerhöhe und auf den Bodenberg war dann nicht mehr viel Druck auf dem Pedal und langsam begann auch die Motivation immer mehr zu schwinden. Dank meinem Vater, welcher an mehreren Orten mit dem Roller anzutreffen war, konnte ich mich dazu durchringen nochmals zu kämpfen. Leider musste ich auch auf den letzten 20 Kilometer sehr viel alleine fahren und konnte wenig von der Gruppendynamik profitieren, wie auch schon im vorherigen Rennverlauf. Nach ca. 4h 25 min (wenigster 5 Minuten schneller als letztes Jahr) traf ich in Zofingen ein und sass meine Penalty Strafe ab. Die Motivation war wieder zurück und ich wollte nun noch einen schnellen Lauf folgen lassen, um wenigstens alles versucht zu haben am heutigen Tag. In der Wechselzone wollte ich schon mein Rad hinstellen, als mich ein Schiedsrichter packte und mir eine 30 Sekunden Strafe aufbrummte, für das nicht versorgen meiner Laufschuhe in die Box. Dabei hatte ich am Vortag noch genau mit diesem über diese Regelung gesprochen und er hat mir erklärt, wenn die Schuhe aus dem ersten Lauf nochmals gebraucht werden würden, diese nicht in der Box platziert werden müssten. Wären keine Kinder im Stadion gewesen, hätte ich diesem ********* wohl eine runtergehauen!
Zu Beginn der Laufstrecke merkte ich dann, dass sich die Beine ungewohnt verkrampft an fühlten. Bis auf den Heiteren konnte ich ein gutes Tempo anschlagen, aber kurz darauf war der Ofen aus. Ich musste mehrere Gehpausen einlegen (das erste Mal überhaupt in einem Wettkampf) und marschierte durch die Verpflegungsposten in der Hoffnung auf Besserung. Auf dem Weg herunter nach Zofingen bekam ich auch noch Schüttelfrost und die Schläge auf die Muskulatur setzten mir arg zu. Nach einer Ewigkeit (1h 45 für 15 Kilometer!!) erreichte ich ein weiteres Mal die Wechselzone und raffte mich auf, doch noch zu finishen. Leider musste ich dann kurz nach verlassen der selbigen kapitulieren, da mein Körper einfach nicht mehr wollte. 
Ich war heute einfach zu schwach und nicht bereit, um dieses Rennen (erfolgreich) zu überstehen. Aufgeben ist nie eine Option, aber unter diesen Umständen wollte ich meine Körper nicht noch mehr zerstören. Respekt an alle Finisher, welche dieses extrem harte Rennen hinter sich gebracht haben! Ganz grosser Respekt auch dem letztjährigen Weltmeister Rob Woestenborghs, welcher 15 Kilometer vor dem Ziel in Führung liegend einbrach und dann doch noch ins Ziel einlief! Obwohl mein ganzer Körper noch schmerzt von der gestrigen Tortour, ist schon wieder etwas Vorfreude aufgekommen für den kommenden Powerman Zofingen! Die Unterstützung der Zuschauer war einfach fantastisch und ich hoffe, dass ich wiedereinmal in den Genuss eines Elitestartplatzes kommen werde! Meine Rennsaison ist mit diesem Wettkampf abgeschlossen und ich freue mich sehr auf ein paar ruhigere Wochen, in denen ich ohne schlechtes Gewissen das Rad stehen lassen kann :-) Ich weiss nun wieder etwas genauer, was nächstes Jahr zu tun ist, um in Zofingen zu reüssieren! Danke an alle, welche mich Unterstützt haben!

PS: In der nationalen Duathlonserie "cablex Pro Duathlon Point races" konnte ich mir den 3. Gesamtrang sichern, was meine guten Leistungen über das Jahr hinweg abrundet!