Dienstag, 13. Oktober 2015

Trailrun Rotstock (2928m.ü.M)

Sehr spontan liess ich mich von Jonas Baumann zu einem Trailrun auf den Rotstock hinreissen. Eigentlich war es ja mein Vergehen, da ich ihn angeschrieben habe, ob er noch Lust auf ein Läufchen auf den Zindelspitz hätte. Da Joni seit diesem Jahr den Fokus mehr auf Trailläufe anstelle von Duathlons gesetzt hatte, brachte er auch die Idee mit, die Route auf den Rotstock in Uri in Angriff zu nehmen. Ich googelte die Route und die Umgebung kurz und war dann ohne grosses zögern und überlegen sofort dabei für die knapp 32 Kilometer sowie 3000 Höhenmeter up and down.

Gestartet wurde kurz nach 9.00 Uhr unter einer dicken Nebeldecke in Isleten (446m.ü.M) am Vierwaldstättersee. Gleich zu Beginn liefen wir auf einem wunderschönen technischen Trail und machten die ersten Höhenmeter gut. Danach wurde der Weg wieder etwas flacher und zog sich durch das Isenthal. Als wir dann den steilen Anstieg auf die Musenalp hinter uns liessen, waren wir nun auch über der Nebelgrenze und die Sonne kam zum Vorschein. Man könnte den Aufstieg von ca. 300 Höhenmetern auch per Seilbahn hinter sich bringen, für uns war dies jedoch keine Option am heutigen Tag. Etwas später, schon fast auf 2000m.ü.M auf dem Sassigrat angekommen, gings wieder gut 150 Höhenmeter auf einem technischen Trail herunter. Leider verpassten wir kurz darauf einen Abzweiger, welcher uns auf den Höhenweg in Richtung Rotstock bringen sollte. So verloren wir einige Zeit um uns zurechtzufinden und kehrten dann mit einigem an Umweg wieder auf die Richtige Route zurück. Von nun an gings weiterhin steil bergauf und wir kamen unserem Ziel, dem Gipfel auf fast 3000m.ü.M immer näher. Nach knapp 3 Stunden und 15 Minuten war es dann soweit und wir trafen überglücklich auf dem Uri Rotstock ein. Die Aussicht auf die umliegenden Berge war einfach gigantisch und den langen Aufstieg wert! Erstaunlicherweise waren die Temperaturen äusserst mild und es war angenehm auf dem Gipfel sich kurz zu verweilen sowie für den folgenden downhill zu stärken.












Am meisten Respekt hatte ich im voraus nicht vom raufrennen, sondern vom wieder herunterkommen. Es galt nun die Konzentration hochzuhalten und auf keinen Fall einen Misstritt auf dem schwierigen und teils losen Untergrund zu machen. Gegen Joni war ich nun Chancenlos, er schlug eine Hohe Pace an und zeigte auf, dass vor allem auch der downhill einiges an Training benötigt. Nun erwischten wir auch den richtigen Weg und der verpasste Höhenweg im Aufstieg war ein richtiger Genuss. Meine Oberschenkel brannten immer mehr und so war ich doch sehr glücklich, als wir wieder unter der Nebeldecke verschwanden und dem Ziel näher rückten. Die letzten 1000 Höhemeter bergab forderten meine Muskulatur dann nochmals so richtig, da der kurze aber steile Asphalt Abschnitt noch folgte.
Sehr zufrieden und erschöpft trafen wir nach 5 Stunden 10 Minuten reiner Laufzeit sowie 32 Kilometer/3000Hm up/3000Hm down wieder bei unseren Autos ein. Drei Tage danach habe ich immer noch höllischen Muskelkater und Treppensteigen ist die reinste Tortur.
Zum Glück ist Off-Season und ich habe genügend Zeit um mich richtig zu erholen. Was bleiben wird, sind die tollen Momente und Bilder vom letzten Samstag! Ich kann diese Route nur wärmstens weiterempfehlen, da die Aussicht einfach einmalig ist. Jedoch ist eine gute Kondition gefragt sowie sehr gute Wetterbedingungen. Bis auf knapp 3 Kilometer Asphalt wird alles auf Wanderwegen zurückgelegt, was für mich auch den Reiz ausmachte. Der Uri Rotstock bleibt für mich ein Insider Tipp für Trailrunner sowie eine Route für richtige Männer, welche gerne an ihre Grenzen gehen.