Die "Akklimatisierung" nach einem Trainingslager fällt mir meistens nicht ganz einfach. Dies war auch nach den 13 Tagen Gran Canaria der Fall und als ich am Mittwoch bei widrigen Bedingungen das Training in der Schweiz wieder aufnahm, sehnte ich mich nach der Sonne & Wärme der kanarischen Insel. So liess ich dann auch am Freitag das Training bleiben, da das Wetter einfach nur scheusslich war und ich den ganzen Tag auf eine Wetterbesserung wartete, welche nie eintraf. Da das Wetter am Samstag fast noch schlimmer war als die vergangenen Tage, motivierte ich mich zu einem Start am Dietiker Neujahrslauf über 12.1 Kilometer und einigen Höhenmetern. Als der Regen bei der Hinfahrt nur so auf die Frontscheibe des Autos niederprasselte sehnte ich mich kurzzeitig schon nach meinem Bett und der Tour de Ski, welche gerade im TV übertragen geworden wäre...
In der Region Zürich war es glücklicherweise um einiges "wärmer" und auch der Regen schien zu stoppen. Um 15.00 Uhr starteten dann ein Grossteil der gut 800 gemeldeten Läufer auf die 2 coupierten Runden. Das Feld war ganz ordentlich besetzt, unteranderem mit dem Marathon EM Teilnehmer Patrick Wieser, welcher Garant für ein schnelles Rennen war. Da jedoch mit Gegenwind gestartet wurde, war das Tempo noch nicht so horrend zu Beginn und ich fand schnell einen guten Rhythmus. Besonders im steilen Aufstieg konnte ich meine Stärke ausspielen und Plätze gut machen, welche ich dann prompt wieder im fast 2 Kilometer langen downhill einbüsste. Auf der 2 Runde liess ich dann taktisch klug einen Kontrahenten auflaufen, damit ich auf der langen Geraden mit Gegenwind von seinem Windschatten profitieren konnte. Auch der zweite Aufstieg gelang mir souverän und ich sah das Ziel schon vor mir. In der Abwärtspassage kämpfte ich dann nochmals mit mir und dem Anschluss an einen Läufer, von welchem ich unbedingt noch heruntergezogen werden wollte. Langsam aber sicher machten meine Waden zu und mein Tank war auf Reserve... Die 2 flachen Kilometer vor dem Ziel waren dann nochmals hart, da ich 3 Kontrahenten noch knapp vor mir sah, aber keinen Boden gut machen konnte.
Trotz der widrigen Bedingungen gelang mit eine neue PB auf dieser Strecke und ich klassierte mich auf dem soliden 11. Overall Rang. Ich war doch recht erstaunt, dass ich eine solch hohe Pace über die gesamte Distanz zu laufen vermochte ohne schnelle Laufeinheiten in den vergangenen 3 Wochen Training. Dies gibt Motivation für die hoffentlich kommenden Trainingsintensiven Wochen.