Das Abenteuer "hel van kasterlee" startete am Freitag in aller Frühe mit der gut 7 stündigen Autofahrt nach Belgien. Die Veranstalter organisierten mir und meinem Vater, welcher mich begleitete, einen tollen Homestay nahe dem Renngelände. Nach der Ankunft blieb noch Zeit für einen kurzen Lauf, welcher nach der langen Anreise den Beinen wieder neues Leben einhauchte. Am Samstag konnte ich dann bereits im 6 Kilometer entfernten Kasterlee die Startnummer abholen und absolvierte auch gleich eine Runde auf der 21 Kilometer langen Bikestrecke. Es nieselte leicht und die Temperaturen waren bei angenehmen 5°C und ich fand meinen Gefallen an der selektiven Strecke.
Am Renntag selbst war dann aber frühes aufstehen angesagt. Als ich um 7.10 auf dem Renngelände eintraf, herrschte dort schon reges treiben und ich musste zuerst mein Rad auf der Wiese abstellen. Danach ging es in die grosse Halle um meinen indoor Wechselplatz einzurichten. Ich hatte das Privileg, einen separaten Platz zu bekommen, zusammen mit all den anderen Topstartern.


Enttäuscht? Nicht unbedingt. Ich bin stolz darauf, dass ich das Rennen trotzdem finishen konnte. Gegen 300 Athleten waren immer noch unterwegs, teils bis in die Nacht hinein.
Zudem habe ich sehr viel dazugelernt:
Meine Verpflegung funktioniert noch immer nicht auf der Langdistanz. Dort muss ich unbedingt den Hebel ansetzen. Zudem sorgen die tiefen Temperaturen für einen erhöhten Kalorienverbrauch. Auf einem solchen Parcours muss man genau wissen, wo man sich zu verpflegen hat und die Helfer platziert sind. Salztabletten dabei zu haben kann auch nicht schaden.
Rennen in Belgien sind nicht zu vergleichen mit solchen in der Schweiz. Mehrheitlich flach, jedoch kann man sich kaum erholen auf dem Bike.
Das 34T Kettenblatt reicht vollkommen aus ;-) Eine feinere Abstufung der Gänge wäre jedoch komfortabler gewesen.
Wir hatten Glück mit dem Wetter und sehr schnelle Bedingungen. Es gab schon Rennen mit Schnee, Schlamm und Temperaturen im Minus Bereich.
Das Niveau ist gewaltig! Hier wird dir nichts geschenkt. Der Weltmeister höchstpersönlich gewann zum 4 mal in Folge! Man merkt das die Belgier in diesem Gelände zu Hause sind.
Der Wettkampf ist ein fantastisches Erlebnis und der Zieleinlauf muss sich hart erarbeitet werden.
Ich durfte viele tolle Eindrücke sowie Erfahrungswerte aus Belgien mit nach Hause nehmen. Bei einer weiteren Teilnahme wüsste ich sicher, was noch zu optimieren ist. Respekt an alle welche dieses Rennen zu Ende gebracht haben! Mit etwas Abstand betrachtet war das Rennen fast härter als der Powerman Zofingen. Nun könnte der Gedanke aufkommen, ich sein nicht genügend Vorbereitet gewesen. Dem muss ich widersprechen. Sicherlich könnte man immer noch mehr machen. Jedoch war die Qualität sehr hoch und auch die Umfänge im Bereich des möglichen. Schlussendlich musste ich in den letzten Wochen auch noch diverse Prüfungen schreiben und Arbeiten einreichen. Der Zeitplan war gewiss sehr eng, jedoch habe ich immer dran geglaubt, eine Spitzenplatzierung erreichen zu können. Die richtige Wettkampfernährung wäre definitiv der Schlüssel zu einer Topleistung gewesen. Für mich persönlich war es schön, dass Jahr doch noch mit einem Langdistanz Rennen ausklingen zu lassen, da ich ja verletzungsbedingt auf Zofingen verzichten musste.
Obwohl die Beine noch unheimlich schmerzen, geht es am Donnerstag bereits wieder ins Trainingslager. Ich werde sehen, was trainingstechnisch möglich sein wird mit dieser Vorbelastung. Ich freue mich sehr darauf, bei angenehmeren Temperaturen ein paar Höhenmeter auf meiner Lieblings-Velo-Insel zu sammeln.
Merry Christmas und vielen Dank an alle die mich in dieser Saison so tatkräftig unterstützten!!