Freitag, 30. Juni 2017

Assistenzpraktikum in England

Bedingt durch mein Studium reiste ich für 3 Wochen nach England. Die Fahrt mit dem Auto ins rund 12 Stunden entfernte Norwich gelang ohne grosse Komplikationen und so reiste natürlich auch mein Sportequipment mit. Das Städtchen Norwich liegt im Norden Grossbritanniens und ist knappe 30 Kilometer von der Küste entfernt. Neben den obligatorischen Präsenzzeiten an der Schule versuchte ich möglichst clever zu trainieren und mich für den Gigathlon in Form zu bringen.
 
Da ich nach dem Powerman Ulm eine ruhe Woche einlegte konnte ich in Norwich gleich aus dem vollen schöpfen. In den ersten beiden Wochen setze ich auf längere intensive Einheiten. Glücklicherweise wurde das Wetter nach 3 regnerischen Tagen besser und von nun an herrschten sehr hohe Temperaturen (eher untypisch für GB) mit wenig Regen. Am Samstag morgen fand jeweils der Park run über 5 Kilometer statt. Die Park run Serie ist extrem populär in England und so versammelten sich um 9.00 Uhr jeweils bis zu 600!!! Personen. Ich nutze diese gratis Startgelegenheit jeweils für mein Intervalltraining und konnte bei meiner ersten Teilnahme sogar gewinnen! Am darauffolgenden Wochenende erreichte ich mit dem 2. Rang nochmals eine sehr schöne Platzierung, war jedoch schon ziemlich ausgezehrt von den vielen Trainingsstunden. Unser gemietetes Haus war zudem sehr nahe beim Eaton Park, in welchem ich alle meine Laufeinheiten absolvierte. Knappe 10 Velo-Minuten entfernt war zudem der Unikomplex mit einem 50 Meter Schwimmbecken, welches ich gezwungenermassen ab und zu für mein Schwimmtraining aufsuchte.
 
Das Radtraining war auf der Insel ein harter Brocken. Die Strassen waren oft sehr schlecht und wiesen teilweise gefährlich grosse Löcher auf. Mit dem Linksfahren kam ich erstaunlich schnell zurecht und auch die Autofahrer in und rund um Norwich waren äusserst rücksichtsvoll und geduldig. So gewährten sie mir oft den Vortritt oder gaben mir sogar ein "Daumen hoch" Zeichen aus dem Lastwagen, als ich in Aeroposition über die Strassen donnerte.
Ich rechnete jedoch nicht damit, dass die Gegend um Norwich so flach sein würde. Erhebungen suchte man vergeblich und so waren die Wellen kaum länger als 2 Minuten. Der teilweise kräftige Wind welcher täglich wehte machte dann das Radfahren zusätzlich hart. Lange Radfahrten wurden so zu einer mentalen Herausforderung, da oft auch alles ziemlich gleich aussah und man sich gut auf die Strasse konzentrieren musste um nicht plötzlich in ein grosses Schlagloch zu fahren.
 
In der letzten Woche schaltete ich wieder einen Gang runter wobei ich den Umfang reduzierte und dafür nochmals ein paar Intervalle einschob. Im grossen und ganzen bin ich sehr zufrieden mit dem Training für den Gigathlon. Nun gilt es zu Hause noch die letzten Vorbereitungen zu treffen um dann in knapp einer Woche das Mammutprogramm zu absolvieren.
 
Auf der unten abgebildeten Karte könnt ihr in etwa sehen, welche Routen ich in den 3 Wochen Aufenthalt gefahren bin. Desto dunkler die Striche, desto mehr bin ich dort durchgefahren mit dem Rad. Total kamen knapp 1000 Kilometer zusammen.
 
 
Ich versuche nochmals einen kurzen Vorbericht zum Gigathlon zu verfassen in den kommenden Tagen.