Etliche Jahre war es her, als ich das letzte Mal am Sihlseelauf über 14.7 Kilometer teilnehmen konnte. In diesem Jahr passte es endlich wieder einmal und ich nutze die Chance gleich für einen Formtest nach dem Höhentrainingslager im Engadin. Da ich sehr oft in der Region um den Sihlsee trainiere und zudem viele Leute kenne, ist es schon fast ein Heimrennen für mich. Zugleich war es eine sehr schöne Gelegenheit meinen regionalen Sponsoren und Gönnern etwas zurückzugeben und Werbung in eigener Sache zu machen. Diese Ausgangslage sorgte für eine grosse innerliche Anspannung und ich war wohl um einiges Nervöser als an anderen wirklich wichtigen Rennen. Das Training lief gut und trotzdem kamen immer wieder leichte Zweifel über meine Verfassung auf.
Der Start erfolgte dann am Samstag pünktlich um 10.00 Uhr und nach einigen Positionskämpfen konnte ich mich in der Spitzengruppe platzieren. Nach knapp 3 Kilometer im ersten kleinen Anstieg teilte sich dann die Spitzengruppe auf und der spätere Sieger setzte sich leicht ab. Dahinter konnten nur Schilter und ich den Anschluss halten. Ich fühlte mich ausgezeichnet und war dazu bedacht, die Lücke nach vorne nicht zu gross werden zu lassen. In der Wiesenpassage Richtung Egg hinunter verlor ich kurzzeitig den Anschluss an Schilter, da ich nicht gewillt war zu viel zu riskieren. Die Lücke war schnell geschlossen und zusammen ging es in Richtung Viadukt. Leider war mein Mitläufer nicht gewillt mit mir Zusammenzuarbeiten und mit unzähligen Rhythmus Wechseln wurde die Lücke nach vorne zunehmend grösser. Bei Kilometer 10, knapp in der Mitte des Viadukts musste ich im dümmsten Moment reissen lassen und verlor den Anschluss an Rang 2. Auf dem Singletrail artigen Seeweg zurück nach Einsiedeln hatte ich zwar stets Sichtkontakt, konnte aber die Lücke nicht mehr schliessen. Da von hinten keine Gefahr mehr drohte konnte ich den letzten Kilometer doch noch etwas geniessen und mich über eine tolle Zeit sowie den 3.Rang (2.Rang Kategorie) freuen.
Somit war der Sihlseelauf ein gelungener Test und ich konnte meine Zeit um gut 10 Minuten verbessern ;-) Die schöne und anspruchsvolle Streckenführung mit einigen Aufstiegen sowie vielen Naturstrassen ist zudem ein weiterer Grund für einen Start. Nun folgen noch die letzten Trainings im Hinblick auf den Powerman Zofingen am 3. September.