Montag, 4. September 2017

Würdiger WM - Auftritt: Rang 18 im Elite Feld!

Obwohl die Saison bereits im März begann, war ich noch immer sehr motiviert für den letzten Wettkampf der Saison. Ich fühlte mich ausgezeichnet in der Vorwoche und es schien alles zu passen. Ich schaffte es gesund an die Startlinie, was eigentlich eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein gutes Rennen ist. Zudem verspürte ich keinen Druck nach einer für mich erfolgreichen Saison. Auch das Wetter schaffte rechtzeitig den Turnaround und somit stand einem gelungenen Wettkampf nichts mehr im Weg.
 
Auftaktlauf, 10Km, hügelig (Offiziell 9.2Km):
 
Pünktlich um 9.00 Uhr startete das grosse Elite Feld (31 Athleten) auf die zwei Laufrunden. Ich fühlte mich sehr gut und konnte eine hohe Pace anlaufen. Einige Athleten büssten für die schnelle erste Runde und so konnte ich in der Folge nochmals einige Plätze gut machen. Mit einer Zeit von knapp über 32 Minuten war ich so schnell wie nie zuvor und musste trotzdem nicht all out laufen. Somit konnte ich in der Verfolgergruppe auf die Radstrecke wechseln und war gut im Rennen.
 
Radpart, 150Km, 1800Hm:
 
Schnell formierte sich eine schlagkräftige Gruppe mit Widmer sowie Paonne und ich war mir bewusst, dass dies der Zug sein würde, welcher mich ganz nach vorne bringen würde. Die Pace war hoch, jedoch konnte ich ohne Mühe folgen. Bis zur Richetaler Höhe klappte dies wunderbar bis 2 Athleten vor mir das Loch aufgehen liessen und ich in der Abfahrt aufgrund mangelnder Gänge das Loch nicht mehr schliessen konnte. Unglaublich ärgerlich, da ich nun praktisch auf mich alleine gestellt war. Als ich dann das zweite Mal kurz vor dem Aufstieg zum Berüchtigten Bodenberg war, schlossen endlich weitere schnelle Athleten auf. Mit Ryter, Vatter, Lee und Retzlaff bekam ich altbekannte Unterstützung und war froh um ein wenig Unterhaltung. Leider wurde teilweise sehr unrhythmisch gefahren und viele Athleten der Short Distance waren nun auch auf der Strecke unterwegs. Unsere Gruppe war teilweise bis zu 12 Mann gross, wobei es mit den Abständen nicht sehr genau genommen wurde. Ich hätte mir gewünscht, dass öfters ein Schiedsrichter anstelle des Fotografen bei uns aufkreuzte...
Als wir dann das 3 Mal die Richetaler Höhe passierten musste ich ordentlich in den roten Bereich und mir war bewusst, dass ich auf keinen Fall abfallen darf. Gleiches galt für den Bodenberg. Wie oft hatte es mich dort in den Vorjahren schon parkiert, kletterte ich in diesem Jahr schon fast spielend die steile Rampe hoch. Die Verpflegung klappte einwandfrei und so konnte ich mich schon langsam mental auf den abschliessenden Lauf vorbereiten. Mit einer neuen persönlichen Velobestzeit von 4 Stunden und 7 Minuten fuhr ich zum Zweiten Mal in die Wechselzone in Zofingen ein.
 
Abschlusslauf, 29.7 Km, ~500 Hm:
 
Aufgrund der Unwetter im Raum Zofingen wurde der zweite Lauf auf einer etwas anderen Lauftrecke durchgeführt. Nun ging es eine höllisch steile Rampe hoch und damit direkt auf den Heiteren. Zudem war die Strecke nun auch wirklich 30 Kilometer lang und nicht wie der alte Parcour 27.5 Kilometer. So waren 4 Runden à 7.5 Kilometer zu laufen, was vor allem für die Zuschauer ein Gewinn brachte, da sie die Athleten nun vermehrt zu sehen bekommen würden.
Ich nahm mir beim Wechsel die Zeit meine Schuhe zu schnüren und erhofft mir dabei mehr Komfort. Das Unterfangen kostete mich gute 30 Sekunden, was über eine Renndauer von gut 7 Stunden zu verkraften ist. Bewusst verhalten lief ich an, da ich nicht wie so oft einbrechen wollte. Die erste Runde ging den Umständen entsprechend gut vorüber und die Zuversicht wuchs. Leider baute ich dann von Runde zu Runde etwas ab und so war der Sprung nach vorne nicht mehr möglich. So kämpfte ich mich nach 7 Stunden und 3 Minuten als 18. des ITU Elite Feldes über die Ziellinie.
 
Schlussendlich darf ich zufrieden mit meiner Leistung sein. Die letzten Jahre hätte dies locker für die Top 10 gereicht. Ich werde lieber nur 18. in einem starken Feld als 10. bei einem mittelmässigen. Durch die neue Streckenführung kann man ca. 10 bis 12 Minuten abziehen um die Zeit mit den Vorjahren vergleichen zu können. Zudem ging mein Verpflegungskonzept endlich einmal auf der Langdistanz in Zofingen auf. Mit etwas mehr Rennglück kann die Spitzengruppe in Zukunft auf dem Rad erreichbar sein und ich werde an meinem Defizit im 2. Lauf arbeiten. Zuerst ist es aber Zeit für eine Pause um dann wieder voll durchstarten zu können. Die Pause mit möglichst wenig Sport wird zugleich die grösste Herausforderung für mich werden.

Vielen Dank an meine Familie, meine Freundin, Jens, ex Nati Coach Simon und allen anderen, welche mich an diesem Tag so tatkräftig Unterstützt haben und sehr viel an einen tollen Event beigetragen haben.