Sonntag, 5. August 2018

Trainingslager St.Moritz

Sehr viel besser als erwartet erholte ich mich von den Strapazen des Eiger Ultra Trails. Umso besser, da es bereits am darauffolgenden Samstag für 16 Tage ins tolle Engadin ins Trainingslager gehen sollte. 



Die ersten zwei Tage war das Wetter noch etwas grau und kalt, dies sollte sich aber rasch ändern. Wir profitierten wiederum von fantastischen Bedingungen und das Engadin lässt für Sportler nichts zu wünschen übrig. Nicht umsonst war eine Grosszahl der Weltelite (Radsport, Leichtathletik usw.) auch da! Das Training verlief augezeichnet und ich konnte alle Einheiten wie geplant durchziehen und profitierte von starken Trainingspartnern. Auch die Zeit neben dem Sport war genial, dies ist mindestens so wichtig wie das Training. Oftmals trainierten wir zweimal am Tag und daneben stand viel schlafen und essen auf dem Programm. 



Als Abschluss bestritt in den St.Moritz Duathlon über 6.4 Km Run, 21 Km Bike, 6.4 Km Run mit vielen Trainingsstunden in den Beinen. Viele andere Athleten bestritten das Rennen jedoch auch mit Vorbelastung und so war der Wettkampf wieder sehr offen. Ich merkte bereits am Vortag, dass meine Beine sehr ordentlich drehten und das tolle Wetter gepaart mit der selektiven Laufstrecke sorgte für Vorfreude.

Gestartet wurde um 9.00 Uhr und Colucci (Triathlet, Olympiateilnehmer 2008/2012) setzte sich schnell mit Zehnder und Fridelance ab. Ich startete bewusst verhalten und konnte dann in den coupierten Abschnitten ordentlich aufdrehen und ein Loch zu Widmer und Reich aufreissen. Leider gelang der Wechsel auf das Rad nicht gut, da ich einen Schuh beim Aufsteigen verlor. Schon gegen Ende der Laufstrecke konnte ich die Lücke zu Wermelinger verkürzen und nach wenigen Metern auf dem Rad war ich an ihm dran. Ich fackelte nicht lange und zog auf dem Weg in Richtung Pontresina gleich durch. Ich wollte ein weiteres hartes Training und somit nicht taktieren und abwarten. Nach rund der Hälfte hatte ich Fridelance im Visier, welcher sich gefühlt alle 10 Sekunden umblickte, wann dann endlich die starken Radfahrer von hinten kommen würden, um anzudocken. Kurz vor Samedan brachte ich mich in Position und versuchte sogleich ihn zu übersprinten. Leider war mein Manöver nicht von Erfolg geprägt und von nun an hatte ich ihn im Schlepptau. Als drittplatzierter wechselte ich nun auf die Laufstrecke, welche identisch mit dem Auftaktlauf war. Fridelance konnte die kleine Lücke wie erwartet schliessen, diesesmal hatte er jedoch mich im Schlepptau. Leider musste ich ihn wenig später im ersten Aufstieg ziehen lassen, wobei die Lücke nur gut 20 Meter betrug. Von hinten drohte keine Gefahr mehr. Da die Lücke bis zum Schluss nicht grösser wurde, startete ich 500 Meter vor dem Ziel noch einen letzten Angriff. Jedoch wurde auch dieser Versuch pariert und so finishte ich den Wettkampf wiederum auf dem sehr guten 4. Rang Overall hinter dem überlegenen Sieger Colucci. Schön zu sehen, dass mein Körper auch mit ordentlicher Vorbelastung gut funktioniert. 




Ein grosser Dank geht an Jens, Tobi, Tinel, Rolli & Mosi für die gemeinsame Zeit im Engadin sowie Felix für die Trainingsgestaltung!

PS: Ich wurde vom Verband Ende Juli endlich für die WM selektioniert. Da mir der Kaderstatus fehlt, konnte ich mir über eine Teilnahme nicht sicher sein, was die Planung erschwerte.