Dienstag, 28. Juli 2020

Swissalpine K23

Mit dem Swissalpine in Davos ergab sich spontan eine weitere Möglichkeit einen Wettkampf unter den strengen COVID-19 Auflagen zu bestreiten. Der ursprüngliche Gedanke am K68 zu starten war schnell verworfen, da die Erholung des Rheinquelletrails doch mehr Zeit in Anspruch nahm als gedacht. 

Die Strecke von Klosters nach Davos sollte mit ihren knapp 23 Kilometer sowie rund 700 Höhenmeter (nur ca. 250 Höhenmeter Downhill) perfekt meinen Fähigkeiten entsprechen. Trotz der frühen Anreise am Renntag war ich sehr zuversichtlich heute ganz vorne mitlaufen zu können.  Als es dann nach rund 1.5 Kilometer in den ersten Anstieg ging, war ich bereits geschlagen. Meine Pumpe kam schlicht nicht mit und der Motor geriet ordentlich ins Stocken. War es wirklich die Höhe, welche mir heute so stark zusetzte? So gut es ging versuchte ich positiv zu bleiben....
Im ersten Single Trail bereute ich dann ein erstes Mal meine Schuhwahl, da ich schlicht zu wenig Traktion hatte, um voll zu attackieren. Wenigstens konnte ich nun ein paar Läufer einsammeln und so neue Zuversicht gewinnen. Hinauf auf den Wolfgangpass keuchte ich erneut wie ein alter Traktor und kam gefühlsmässig kaum vom Fleck. Das tolle Laufgefühl wollte sich heute einfach nicht bemerkbar machen. 

Von nun sollte es mehrheitlich runter oder flach ins Ziel nach Davos gehen. Von hinten drohte keine Gefahr mehr und so rechnete ich mit 8 einsamen Kilometern. Nach dem Davosersee musste ich mit schrecken feststellen, dass meine Pace so zusammengebrochen war, dass von hinten ein weiteres Grüppchen nahte. Einen Läufer musste ich im letzten sehr steilen Anstieg ziehen lassen, die anderen beiden konnte ich im leicht abfallenden Single Trail zu meinem erstaunen erneut distanzieren. Mit letzter Kraft rettete ich mich über die letzte Welle und donnerte in Richtung Zielstadion. 
Nach 1 Stunde und 37 Minuten erreichte ich Davos auf dem 8. Rang und war sehr froh, als es endlich vorbei war. Mit dem Ausgang des Rennens hatte ich reichlich wenig zu tun und es war ein richtig harter Kampf mit mir selbst heute. 

Folgende drei Dinge habe ich heute dazu gelernt: 

  1. Anreise am Vortag wäre wohl clever gewesen, auch wenn Davos auf nur 1500m.ü.M. liegt.
  2. Ein leichter Trailschuh mit Traktion ist auch für den K23 von Vorteil.
  3. Auf dem Wolfgangpass hätte ich mich Verpflegen müssen. Ich habe den Energieverbrauch bei dieser Belastung komplett unterschätzt und dafür zusätzlich gebüsst.