Sonntag, 1. Oktober 2023

Valser Herbstlauf

Der Wiedereinstieg nach dem Wildstrubel war sehr zäh und so brauchte ich einige Tage, um wieder zurück ins Training zu finden. Vor zwei Jahren gab ich am Valser Herbstlauf mein Comeback nach einem Muskelfaserriss und auch heuer sollte es ein spezielles Rennen mit einem fahlen Beigeschmack für mich werden. Aber nun von Anfang an.

Das Wetter hätte für Anfang Oktober nicht schöner sein können und Vals präsentierte sich für uns Läufer von seiner schönsten Seite. Neu wurde vom Dorfplatz gestartet und so war der erste Kilometer auf Asphalt und leicht ansteigend, bevor es in den "alten Zervreilaweg" ging. Die ersten 500 Meter lief ich zusammen mit Marcel Berni und gemeinsam ging rasch eine Lücke zum Rest auf. Danach musste auch ich der hohen Anfangspace Tribut zollen und mein eigenes Tempo anschlagen. Waren die Beine zu Beginn noch eher schwer, wurden sie auf dem technischen Trail immer besser und so kam Berni wieder in mein Sichtfeld. Dies motivierte mich natürlich besonders und gerade auf den technischen Abschnitten sah ich meine kleine Chance ihn etwas unter Druck zu setzen.

Leider knickte ich bei Kilometer 5 mit meinem rechten Fuss so unglücklich um, dass das Rennen für mich fast vorbei war. Gut 200 Meter brauchte ich, um wieder einigermassen normal rennen zu können. Der Schmerz war zu Beginn gross und ich befürchtete das Schlimmste. Irgendwie ging es dann trotzdem weiter und da der Schmerz nicht zunahm bzw. ich nicht mehr viel spürte, rannte ich weiter. Das Adrenalin hat in diesem Moment sicher auch seinen Teil dazu beigetragen. Berni war nun natürlich weg und ich war darauf fokussiert, keinen weiteren Misstritt zu machen. Nun folgte der schönste Teil mit den Highspeed-Trails und genau hier konnte ich nicht weiter pushen. Auf der Staumauer in Zervreila angekommen, riskierte ich einen Blick zurück und stellte fest, dass mein Vorsprung nach hinten komfortabel war. Die steilen Rampen hoch nach Frunt waren ebenfalls kein Problem und die verbleibenden vier leicht abfallenden Kilometer zur Gadastatt sollten es auch nicht mehr werden. Im letzten Abschnitt liess ich nochmals eine Portion Vorsicht walten und konnte dann doch noch die Ziellinie auf Rang zwei überqueren.

Nach der Gratulation an den Tagessieger Marcel Berni macht ich ich sofort auf zur Restaurantbar, um meinen Fuss mit Eis zu kühlen. Ich hoffte auf das Beste und doch war mir bewusst, dass wohl die Bänder daran glauben mussten. Die Schwellung rund um den Knöchel liess dann auch nicht auf sich warten. Glücklicherweise verspüre ich im Moment noch keine Schmerzen und daher muss ich nun abwarten, wie es morgen aussehen wird.

Nichtsdestotrotz wird mir der Valser Herbstlauf in guter Erinnerung bleiben. Im Gegensatz zum Wildstrubel vor zwei Wochen war die Strecke perfekt markiert und die Stimmung super. Viele Leute haben den Weg an die Strecke gefunden und die Athleten lautstark mit Glocken unterstützt.

Rangliste