An den Valser Herbstlauf hatte ich gemischte Erinnerungen, endete doch dort im vergangenen Jahr meine Saison mit einem Bänderriss abrupt. Ebenfalls merkte ich langsam die zahlreichen Wettkämpfe in den Beinen und der Kopf war auch nicht mehr so frisch wie zu Beginn.
Die Form war jedoch immer noch sehr gut und nach dem Startschuss waren die letzten Zweifel ebenfalls verflogen. Die Besetzung war ausserordentlich gut und ich rechnete mit einem engen Kampf um die Podiumsplätze. Daher war ich doch etwas überrascht, als ich mich schon nach einem Kilometer leicht von Tefera absetzen konnte. Nach dem steilen Startabschnitt verschwand ich sogar aus dem Sichtfeld meiner Verfolger. Sofort tauchten die ersten Gedanken an einen Tagessieg auf. Kurz vor Zervreila kam dann das böse Erwachen: Tefera war aus dem nichts wieder zurück. Auf der Staumauer war meine Führung dann Geschichte. In den brutal steilen Rampen hoch zur Kapelle konnte ich meine Stärken wieder ausspielen und erneut in Führung gehen.
Es folgten noch vier leicht abfallende Kilometer auf herrlichen Trails zum Ziel in der Gadastatt. Durch den Schnee und die Nässe war es jedoch äusserst rutschig und so war Vorsicht geboten. Tefera hatte Probleme mit dem Grip und so konnte ich nochmals ein paar wenige Meter Vorsprung herauslaufen. Mein Tank war aber langsam leer und so war die Führung nur von kurzer Dauer.
Mit knapp 40 Sekunden Rückstand sicherte ich mir schlussendlich den zweiten Rang nach einem engen Zweikampf mit Tefera.