Montag, 5. August 2013

Powerman Belgien: Langdistanz Premiere!

Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager standen zu Hause weitere Einheiten an, bis ich dann am Freitag Morgen in Richtung Belgien abreiste. Zusammen mit Lukas Baumann und André Moser nahm ich die rund 8-stündige Anfahrt in Angriff und wir bildeten die Schweizer Delegation in Belgien. Angekommen in der Stadt Geel bezogen wir eine grossräumige Wohnung und richteten uns ein für den bevorstehenden Wettkampf am Sonntag. Die Hitze bei der Anreise war enorm, so zeigte das Thermometer teilweise 40° Celsius an in der Stadt!
Am Samstag wurde dann die Radstrecke, welche typisch für belgische Verhältnisse topfeben war, inspiziert. Es gab einige enge Kurven, welche man sauber anfahren musste. Ansonsten war sie wenig spektakulär, dafür umso härter wie sich später herausstellen sollte. Die Laufstrecke war sehr eckig und der Untergrund wechselte sehr viel. So gab es Abschnitte auf einer 400 Meter Bahn sowie auch auf einem Schnitzelparcours.
Am Sonntag war dann der Start der Herren um 14.15 Uhr angesetzt über die Distanz von 10Km/60Km/10Km. Dass hiess, es gab zu Beginn 4 Runden à 2.5 Km laufen, dann 4 Runden à15 Km Rad und abschliessend nochmal 4 Runden à 2.5 Km laufen zu absolvieren!
Gemeldet war ein absolutes Top-Feld, als Top Favoriten wurde der Spanier Emilio Martin gehandelt, welcher vor einer Woche ITU Kurzdistanz Vizeweltmeister an den World Games in Cali (COL) wurde im Duathlon. Ihn Herausfordern wollten einige starke Franzosen, wie der Altmeister Anthony le Duey.
Als dann der Startschuss in brütender Hitze fiel, wurde ein enormes Tempo angezogen. Nach dem ersten Kilometer zerriss sich das ganze Feld und ich musste schnell einmal Tempo heraus nehmen und begann sehr zu leiden. Die 4 Runden wurden zu einer sehr harten mentalen Herausforderung und so war ich froh nach knapp 37 Minuten aufs Rad zu wechseln! 
Die erste Runde auf dem Radkurs lief dann noch ganz gut, in der zweiten wurde es dann doch weniger gemütlich. In der dritten von vier Runden musste ich brutal leiden, so hatte ich grosse Schmerzen im Rücken und war nicht mehr im stand in Aeroposition zu fahren und musste mich ständig aufrichten. So musste ich eine Aufholjagd auf dem Rad abschreiben und war überglücklich als ich nach einem sehr schlechten Radsplitt nach einer Ewigkeit wieder in die Wechselzone einbiegen durfte!
Etwas demoralisiert nahm ich dann die letzten 10 Km Laufen in Angriff. Auf der ersten Runde musste ich wiederrum sehr kämpfen, als ich aber sah, dass es vielen weiteren Athleten genau gleich ging, konnte ich nochmals zusetzen. So fand ich eine gute Pace und konnte nochmals einige Athleten einsammeln und finishte noch unter der 3 Stunden Marke. Dies reichte im Weltklasse besetzten Feld zu dem 27. Rang Overall und dem 2. Rang U23. 
Gewonnen wurde das Rennen überlegen vom Top-Favoriten Emilio Martin, welcher im zweiten Lauf die utopische Zeit von 32.44 Minuten aufs Parkett knallte und mir dadurch wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird! Diese Leistung zeigt auch, welch hohes Niveau die Top Duathleten aufweisen! Aus Schweizer Sicht sorgte André Moser mit einem grossartigen 5. Rang für das Highlight! Lukas Baumann finishte trotz grossen Problemen noch auf dem 20. Rang!
Ich selbst bin mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden, vorallem die Radleistung war durch die Probleme schwach. Jedoch konnte ich viele wichtige Erfahrungen mit in die Schweiz mitnehmen und werde mich in 2 Wochen am Powerman Austria erneut versuchen! Da wird es dann deutlich hügliger!