Nach trainingsintensiven Wochen stand am Samstag ein weiterer Duathlon an. Die Reise ging Richtung Bern ins beschauliche Gürbetal. Wie die Jahre zuvor wurde der Wettkampf nicht im typischen Duathlonformat ausgetragen. Es galt zuerst ein Zeitfahren über 3 Runden à 8.8 Kilometer zu absolvieren. Danach ein Lauf über knapp 8 Kilometer, wobei ein Jagdstart erfolgte. So wird der Führende des Zeitfahrens zuerst auf die Strecke geschickt, wobei dann gemäss den Rückständen die weiteren Athleten fortan auf die Strecke gelassen werden ! Dies zur Ausgangslage des Wettkampfs. Ich hatte einiges gut zu machen, konnte ich mich doch schon letztes Jahr nicht mit dem Format anfreunden und blieb unter meinen Erwartungen.
Kurz nach 14.00 Uhr wurde ich mit der Startnummer 8 auf die Strecke geschickt. Nach mir würden nur noch 7 weitere Favoriten folgen, welche jeweils in 30 sekündigen Abständen folgten. Mein Ziel war möglichst 3 konstante Runden zu absolvieren und die Kräfte geschickt einzuteilen. Beim Losfahren von der Startrampe hatte ich so meine liebe Mühe, wobei ich aus dem rechten Pedal rutschte... Trotzdem brachte ich die erste Runde solid hinter mich, wobei ich im Anstieg auf der zweiten Runde bereits von Gabriel Lombriser eingeholt wurde. Obwohl er eine Minute hinter mir startete, zog er auch sofort an mir vorbei und ich hatte nicht die Kraft, ihm zu folgen. Im Gegenzug konnte ich den vor mir gestarteten Jens Urfer ein- sowie überholen. Auf der dritten Runde wollte ich dann nochmals etwas zulegen, was leider nicht gelang. Wiederrum im Anstieg holte mich der entfesselnd fahrende Dellsperger ein und sprintete den Berg hinauf. UrsDellsperger war früher einer der besten Duathleten der Schweiz (Podestplätze am Powerman Zofingen unter anderem) und deklassierte mit seinen 50 Jahren die gesamte Konkurrenz! Ich fuhr auf den für mich enttäuschenden 16 Rang, wobei die Rückstände nach vorne noch im Rahmen lagen. So war ich zuversichtlich, dass ich noch einen Sprung nach vorne machen würde auf dem abschliessenden Lauf.
Circa 2.5 Minuten nach Dellsperger wurde ich auf die Laufstrecke geschickt und versuchte sofort anzugreifen. Die Laufrunde musste 3 mal absolviert werden, wobei es einen heftigen Aufstieg zu bewältigen gab. Vorallem in den steilen bergab Passagen hatte ich so meine Mühe und konnte mich nicht überwinden, es so richtig laufen zulassen. Schlussendlich konnte ich nicht mehr zur grossen Aufholjagd ansetzen, da mir schlicht die Kraft auf dem anspruchsvollen Parcours fehlte. Mit einem beherzten Schlusssprint konnte ich mir noch den 10. Overall Rang sichern, mehr war heute einfach nicht drin!
Auch dieses Jahr konnte ich mich nicht richtig mit dem Format anfreunden, da ich meine Stärken beim direkten Wechsel nicht ausspielen konnte. Vielleicht war ich nach den harten Trainingswochen einfach auch ein wenig ausgepowert, was ein besseres Resultat verhinderte. Dellsperger vermochte übrigens seinen Vorsprung nicht ins Ziel zu retten, wobei er noch auf dem beachtlichen 6. Rang landete in seinem zarten alter! Respekt!
Die tolle Strecke und die familiäre Atmosphäre waren wiederrum fantastisch. Nächstes Jahr komme ich wieder und werde hoffentlich um die Podestplätze mitkämpfen können! Im Ranking der cablex Produathlon Point Races liege ich momentan hinter dem Gürbetal Sieger Lombriser an zweiter Stelle. Ich bin gespannt, wie lange ich diese Position halten kann!