Off-season bedeutet auch endlich wieder vermehrt Zeit zu haben für sportliche Aktivitäten, welche ansonsten die Duathlonsaison negativ beeinflussen würden und so keinen Platz finden. Nicht immer fällt mir das leicht und so stand ich diese Saison doch an eher ungewöhnlichen Events wie dem Red Bull 400 oder dem Engadin Ultraks als Duathlet am Start.
Den Wildspitzberglauf von Steinerberg aus stand schon lange auf meiner Bucket List und heuer passte das Rennen nun endlich in meinen Terminkalender. Das Wetter war perfekt und so freute ich mich auch ohne spezifische Vorbereitung auf die happige Strecke über 7.5 Kilometer mit gut 950 Höhenmeter. Das Starterfeld war mit Sprenger, Arnold, Downs und Risi stark besetzt und der Rennverlauf hätte nicht dramatischer sein können.
Ich setzte mich gleich zu Beginn mit Downs leicht ab, um meine Ambitionen auf den Tagessieg zu unterstreichen. Leider merkte ich rasch, dass ich nicht die besten Beine erwischt habe und musste so auf dem langen Asphaltabschnitt Downs nach rund einem Kilometer leicht ziehen lassen. Arnold konnte wenig später die Lücke zu mir schliessen und gemeinsam liefen wir ein Stück weiter bis dann auch Sprenger an uns vorbeiflog und sich mit einem äusserst starken Antritt auf den Weg nach vorne machte. Die Abstände waren minim und so konnte auch Risi zu mir aufschliessen, wobei die Top 3 noch immer in Sichtweite waren. Mental macht mir der lange Asphaltabschnitt enorm zu schaffen und ich war unglaublich froh, als wir auf den ersten steilen Single Trail einbiegen durften. Dort konnte ich meine Stärke ausspielen und eine kleine Lücke zu Risi aufreissen sowie den Abstand nach vorne wieder verkleinern. Zurück auf der Asphaltstrasse konnte ich Risi weiter distanzieren und lief sogar wieder zu Arnold auf. Der letzte Single Trail sollte also die Entscheidung um die verbleibenden Podestplätze bringen. Für kurze Zeit konnte ich sogar eine kleine Lücke zu Arnold reissen und es folgten diverse Positionswechsel. Dabei gab sich Risi noch immer nicht geschlagen und war nur wenig zurück. Einen Kilometer vor dem Ziel schien Downs seinem schnellen Start Tribut zu zollen und wir holten ihn nochmals ein. Nur Sprenger schien dem Tagessieg souverän entgegenzuklettern. Gemeinsam mit Arnold konnte ich mich von Downs absetzen und gut 500 Meter vor dem Ziel musste ich mich dann Arnold definitiv geschlagen geben. Auf den extrem steilen 250 Meter vor der Ziellinie fehlte mir dann nach einer langen Saison die endgültige Überzeugung, um nochmals einen Sprint hinzulegen und somit begnügte ich mich mit dem 3. Rang in einem regelrechten Berlaufkrimi.
Die Strecke am Wildspitz kommt meinen Fähigkeiten nicht wirklich entgegen (zu flach, wenig technisch). Die Aussicht sowie die tadellose Organisation an diesem Traditionsevent entschädigten aber die Strapazen ohne weiteres!