Sonntag, 13. September 2020

Arosa Trailrun - ATR22

Mit dem Arosa Trailrun gab es eine weitere Möglichkeit für einen Wettkampf in den Bergen. Ursprünglich wollte ich über die 53 Kilometer Distanz starten, leider muss ich aber eine Woche später einen Selektionslauf über 5000 Meter absolvieren und somit schwenkte ich kurzerhand auf den Halbmarathon mit etwas über 1300 Höhenmeter um. 


Da ich am Swissalpine im Juli Probleme mit der Höhe hatte, entschied ich mich für die Anreise am Vortag. Das Training in der Vorwoche verlief sehr zäh und ich kämpfte mit Wadenproblemen. Die geniale Form der Vorwoche schien etwas verpufft zu sein und ich blickte wenig zuversichtlich auf den Wettkampf. Zusätzlich war das Feld extrem stark besetzt und die Downhill-Trainings hielten sich seit dem Engadin in Grenzen. Dafür war das Wetter perfekt und bis hin zum Renntag war die Freude wieder vollends zurück.

Die ersten 8 Kilometer nach dem Start führten dann stets aufwärts bis hinauf auf das 2600 Meter hohe Weisshorn. Also genau mein Terrain! Zehnder sorgte für eine hohe Pace und dahinter zersplitterte schnell die Verfolgergruppe. Zehnder blieb immer in Sichtweite und nach 3 Kilometer war ich knapp hinter Sprenger und damit voll auf Kurs. Das Panorama und die Trails waren einfach nur herrlich und so kletterte ich in zügigem Tempo in Richtung Dach des heutigen Wettkampfs. Knapp 2 Kilometer vor dem Gipfel übernahm Sprenger die Führung und auch ich kam immer näher zu Zehnder, zu welchem ich dann in der Verpflegungszone auf dem Weisshorn schlussendlich auch aufschliessen konnte. Die Lücke nach hinten schien komfortabel und das musste sie auch sein, denn ich wusste um die downhill skills von Schäppi und Brennwald bestens Bescheid. Es folgte nun ein weiterer herrlicher Trail zur Hörnlihütte, wobei nun meine Beine bereits ordentlich angeschlagen waren durch den steilen Abstieg vom Weisshorn. Sprenger war uns längst enteilt und von hinten drohte Schäppi aufzuschliessen, als ich gemeinsam mit Zehnder die Hörnlihütte passierte.

Die Höhenmeter waren nun eingetütet und es sollte mehrheitlich abfallend in Richtung Ziel gehen. Ich liess es kontrolliert laufen und konnte mich schnell von Zehnder lösen. Die Trails waren nicht extrem technisch und so war ich bestrebt nicht nach zu lassen. Leider wurden die Beine zunehmend schwerer und das Ziel wollte einfach nicht näher kommen. Es dauerte jedoch erstaunlich lange, bis dann knapp 3 Kilometer vor dem Ziel Schäppi angeflogen kam. Ich versuchte gar nicht zu kontern und liess ihn ohne grosse Gegenwehr passieren. Die fast 5 Minuten Vorsprung auf dem Weisshorn reichten leider heute nicht ganz aus, obwohl ich eine gute Leistung in den downhills an den Tag legte. 


Somit lief ich auf dem 3. Rang ins Ziel in Arosa ein (2.Rang M20) und blieb mit 1h 59min 12s unter der angestrebten 2 Stunden Marke! Ein weiteres tolles Resultat gegen starke Trailläufer! 

Rangliste