Nach meinem ersten Abstecher vor zwei Jahren war ich mir sicher, dass ich nicht das letzte Mal auf Teneriffa war. Im Gegensatz zu Gran Canaria ist auf Teneriffa kein Meter flach und es zählen die Höhenmeter und Stunden anstelle von Kilometern. Die Landschaft ist um einiges vielfältiger und grüner und verzauberte uns auch dieses Jahr immer wieder. Die Temperaturen können oberhalb von 1500 Meter über Meer frisch sein und so sollte man immer eine Weste oder Jacke dabei haben. Es kann sogar sein, dass es Schnee hat und die Strassen auf den Teide hoch (man kann bis auf ca. 2300 Meter über Meer mit dem Rad fahren) wegen Glätte gesperrt werden müssen. Wie üblich ist das Lauftraining auf den Kanaren rund um die Hotelanlagen eher monoton und mehr ein Mittel zum Zweck.
Negativ aufgefallen ist uns die starke Zunahme des Verkehrs rund um Los Cristionos. Hat man das Zentrum jedoch einmal hinter sich gelassen, wird es besser und gerade auf den wenig befahrenen Strassen rund um den Teide ist man auf sich alleine gestellt. Ebenfalls Kopfzerbrechen bereitete mir der viele Abfall. Es tut einfach nur weh, wenn man sieht, wie viel Dosen und Plastikabfälle überall herumliegen und wie wenig Sorge zur Natur getragen wird.
Fantastisch sind jedoch die Beschaffenheiten der Strassen. Es rollt super auf den gut asphaltierten Strässchen und es reiht sich Kurve an Kurve, was für grossen Fahrspass sorgt. Die einheimischen Auto- und Lastwagenfahrer sind ebenfalls sehr geduldig und rücksichtsvoll, was man von den Fahrern der Mietwagen nicht behaupten kann.
Eines der Highlights war auch in diesem Jahr die grosse Teide-Runde. Die Eindrücke waren einfach nur fantastisch und wunderschön! Zuerst legt man über 70 kurvenreiche Kilometer nach Güimar zurück bevor man am Stück auf über 2300 Meter über Meer auf den Teide hochklettert. Danach vernichtet man die gewonnenen Höhenmeter wieder in einem schier endlosen Downhill. Einfach nur grandios!
Ebenfalls lohnt sich ein Abstecher mit der Fähre nach La Gomera. Für knapp 90 Euro kommt man unter einer Stunde bequem auf die kleine Nachbarinsel und wieder zurück. Das Naturschauspiel ist dort noch eindrücklicher! La Gomera ist sehr klein und nochmals grüner als Teneriffa. Die Strassen hat man fast für sich alleine und man fühlt sich wie auf einem anderen Planeten! Die Runde wird mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben und ist wohl etwas vom Schönsten, was ich je erleben durfte. Der flaue Magen auf der Hinfahrt mit der Fähre war das einzig negative Erlebnis an diesem Tag 🤢.
Nebst diesen vielen Eindrücken kam auch das Training nicht zu kurz. Wir hatten eine super Zeit und konnten uns gegenseitig unterstützen und motivieren, was die Trainingstage extrem kurzweilig gestaltete. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell man in der "Bubble" zurück ist und Körper und Geist Tag ein Tag aus funktionieren. Dies natürlich vor allem Dank tollen Leuten und Gesprächen, die weit über den Sport hinaus gehen. Gerade wenn man das aktuelle Weltgeschehen betrachtet, tut es mir unglaublich gut, meiner Leidenschaft nachzugehen, um Gedanken zu sortieren und gewisse Dinge wieder in Relation setzen zu können. Trotz der zahlreichen (harten) Trainingsstunden habe ich viel Energie getankt, um die kommenden Wochen in Angriff zu nehmen.
Die finale Saisonplanung steht ebenfalls fast schon fest und wird in kürze auf meinem Blog aufgeschaltet.