Mittwoch, 27. Juli 2022

Alp d`Huez Duathlon

Den Alp d`Huez Duathlon hatte ich mir diese Saison dick im Rennkalender angestrichen. Die Vorfreude auf den legendären Anstieg war gross und sollte im Palmares eines Radfahrers nicht fehlen. So habe ich mir extra für dieses Rennen ein leichtes Bergvelo über den Winter aufgebaut, was den Stellenwert des Wettkampfs nochmals verdeutlicht.

Mit der Anreise am Sonntag in aller Früh sollte genügend Zeit bleiben, um sich bestmöglich auf den Wettkampf vorzubereiten. Leider kämpfte ich am Renntag erneut gegen meinen Magen an, welcher partout 8 Stunden vor dem Wettkampf streikte. So musste ich mich zwei Mal übergeben und war hin- und hergerissen, ob ein Start überhaupt möglich sein wird. Da die lange Anreise nicht umsonst gewesen sein sollte und der Start erst um 15.00 Uhr war, machte ich mich per Velo doch noch auf den Weg hinunter ins Tal nach Bourg d`Oisans. Mein Körper bedankte sich für den zusätzlichen Sauerstoff (Bourg D`Oisans liegt auf knapp 700m.ü.M.) und auch das Gel vor dem Start blieb im Magen. Meine Zuversicht stieg!

Für die Besichtigung des Auftaktlaufs über 6.5 Kilometer blieb keine Zeit mehr und so liess ich mich überraschen. Es war wohl auch besser, dass ich nicht gesehen habe, was da auf uns Athleten wartete. Das Gedränge am Start war massiv und ich war wohl noch nie an einem Duathlon mit so vielen Startern (rund 700!). Leider kam ich schlecht weg und verlor trotz der zweiten Startreihe viele Positionen, als die Strecke enger wurde. Das Tempo und die Leistungsdichte war gewaltig und vor lauter Staub konnte man auf der Naturstrasse kaum mehr etwas sehen. Die Strecke war bei Weitem anspruchsvoller als es auf dem Papier aussah und die erste Steigung sorgte für eine erste Zäsur. Mein Magen machte gut mit und trotzdem wollte ich mit meinen Kräften haushälterisch umgehen, da ich wusste, was noch alles folgte. Hinzu kam die Sonne, welche erbarmungslos herunterbrannte und das Thermometer über die 30°C Marke klettern liess. Die Stimmung war fantastisch und so freute ich mich auf die 21 Kehren hoch auf die Alp d`Huez!

Ich war mir sicher, dass mir der Anstieg hoch auf die Alp d`Huez liegen würde und ich dort einige Positionen gegen die laufstarke Konkurrenz gutmachen kann. Die ersten Höhenmeter in der Hitze wurden zur Qual und so dauerte es ein paar Kehren, bis ich meinen Rhythmus fand. Gefühlt lief es mir nun immer besser. Sogar ein zweites Gel konnte ich zu mir nehmen. Leider war es schwierig den Überblick zu behalten und die Rangierung abzuschätzen. Die Stimmung war gewaltig für einen Duathlon und so verflogen die 15 Kilometer mit den 1100 Höhenmeter rasch.

Beim Eintreffen in der Wechselzone war ich dann doch etwas ernüchtert, als ich sah, wie viele Rennräder dort schon standen. Umso mehr wollte ich nun den abschliessenden Lauf auf 1800m.ü.M. dafür nutzen, noch einige Ränge gut zu machen. Die hügelige Runde über 5 Kilometer auf wechselndem Untergrund war wie für mich gemacht und so konnte ich Position um Position gut machen. Schlussendlich konnte ich mich noch auf den 22. Rang vorarbeiten. Nach der Vorgeschichte mit meinem Magen war ich damit gut bedient. Gerade von der Leistung auf dem Rad hätte ich mir deutlich mehr erhofft, was mir heute eine bessere Rangierung verunmöglicht hat. Die Laufleistung war absolut im Rahmen meiner Möglichkeiten. Das Niveau war gewaltig und die Organisation tadellos. Definitiv ein Wettkampf, welcher jeder Duathlet einmal gemacht haben sollte! Vive la France!

Rangliste