Sonntag, 18. Juni 2023

Aletsch Halbmarathon

Beim Blick auf die Startliste war schnell klar, dass es fast unmöglich werden würde, meinen 5. Rang aus dem Vorjahr zu verteidigen. Umso gespannter war ich aber, wie ich in diesem brutal starken Starterfeld abschneiden würde.

Die Erholung nach dem LGT-Marathon verlief nach Plan und ich fühlte mich in der Rennwoche sehr gut. Die Aletscharena ist immer eine Reise wert und das Wetter war wie im Vorjahr ausgezeichnet. Die Strecke kannte ich nun, was Einfluss auf die Schuhwahl hatte. Da der Trailanteil rund um das Bettmerhorn sehr hoch ist, entschied ich mich für einen Trailschuh anstelle eines Strassenschuhs wie im Vorjahr. Nur schon von dieser Entscheidung erhoffte ich mir eine um ca. 1 Minute schnellere Zielzeit ;-)

Die ersten 2 Kilometer wurden ähnlich schnell wie im Vorjahr angelaufen. Der grosse Unterschied war heute, dass die Spitze um die 50 Läufer umfasste. Das Feld zersplitterte sich im ersten Aufstieg rasch und ich war irgendwo um Rang 20 platziert. Ich versuchte, ruhig zu bleiben und mein eigenes Rennen zu machen, in der Hoffnung, dass viele in der Hitze noch eingehen würden. Bei Kilometer 5 fühlte ich mich etwas besser und stellte fest, dass ich ähnlich schnell wie im Vorjahr unterwegs war. Mein Plan, etwas langsamer zu starten und dann nicht wie im vergangenen Jahr gegen Ende einzugehen, schien aufzugehen. Im fantastischen Trail rund um das Riederhorn konnte ich die Pace halten und der Schatten war mehr als nur willkommen. Vor mir kamen weitere Läufer in mein Sichtfeld und so schöpfte ich weiterhin Hoffnung, noch ein paar Ränge zu gewinnen. Die kleine Krise bei Kilometer 16 kam dann zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Mein Mund war komplett ausgetrocknet und so sehnte ich jede Verpflegungsstelle herbei. Cola sei Dank konnte ich für den mörderischen Schlussaufstieg hoch zum Bettmerhorn nochmals Kräfte mobilisieren. Immer wieder musste ich marschieren im steilen Gelände. Die Abstände waren gering, doch der starke Finish aus dem Vorjahr blieb mir verwehrt, da schlicht die Kräfte fehlten. 

So lief ich nach etwas mehr als 1h 47min komplett blau über die erlösende Ziellinie auf 2700M.ü.M. Rang 19 klingt nicht besonders toll. Mit etwas Abstand darf ich aber mit der Leistung in diesem Spitzenfeld zufrieden sein. Im Vergleich zum Vorjahr war ich knapp 50 Sekunden langsamer. Nun gilt der volle Fokus dem Stoos Trail in drei Wochen.

Rangliste