Und weiter gehts mit Wettkämpfen, welche ganz oben auf meiner Bucket List stehen: Il Cuors da Flem - ein coupierter Halbmarathon in Flims um den Cauma- und den Crestasee, um nur zwei Highlights zu nennen.
Weniger ein Highlight war meine Vorbereitung auf den Wettkampf. Die starke Pollenbelastung in der Luft und/oder eine Erkältung sorgten dafür, dass ich mich erst am Renntag fit fühlte. Meine rechte Wade hatte an den kühlen Temperaturen ebenfalls wenig Freude und machte sich am Vortag bemerkbar. Während dem Wettkampf spürte ich dann glücklicherweise wenig davon.
Am Renntag war das Wetter besser als erwartet und uns erwarteten ideale Lauftemperaturen sowie kein Regen. Das Streckenprofil sah auf dem Papier folgendermassen aus: Die erste Hälfte stetig bergab und dann die vernichteten Höhenmeter wieder hoch. In der Praxis war es dann ein stetiges auf und ab und der Trailanteil war um einiges höher, als ich es erwartet hatte. Richtig cool!
Die Spitze blieb auf den zwei abfallenden Kilometern nach dem Start zusammen und die erste Zäsur folgte wenig später im ersten Singletrail. Im rutschigen Downhill konnte ich dann tatsächlich eine Lücke reissen und war nun alleine unterwegs. Die Lücke war jedoch klein und mein Verfolger liess nicht locker. Der Abstand pendelte sich bei wenigen Sekunden ein. Auch bei Rennhälfte war die Situation noch gleich und ich hoffte auf gute Beine in der zweiten Rennhälfte, um dort meinen Vorsprung auszubauen. Die meiste Zeit hatte ich das Führungsvelo bei mir, was natürlich sehr komfortabel war und ich mich wenig um die Streckenmarkierung kümmern musste. In einer Singletrailpassage verlor ich aber für einen kurzen Moment komplett den Fokus und war mir nicht mehr sicher, ob ich auf dem richtigen Kurs war (an dieser Stelle konnte man gar nicht falsch laufen). Ich lief also voller Panik retour und direkt meinem Verfolger in die Arme. Diese Situation war ein Weckruf und sorgte dafür, dass ich im folgenden Uphill nochmals ordentlich aufs Tempo drückte und mich erneut absetzen konnte.
Diesen Vorsprung gab ich bis zum Schluss nicht mehr her und hatte sogar noch etwas Zeit die Schlussrunde um das Eisstadion vor dem Zielleinlauf zu geniessen. Mit einer Siegerzeit deutlich unter 1h 30min bin ich ebenfalls sehr zufrieden.