Die Etzel Challenge hat einen sehr hohen Stellenwert für mich, da der Wettkampf quasi vor meiner Haustüre liegt. Nach meinem Sieg im Vorjahr wollte ich meinen Titel natürlich verteidigen und eine gute Leistung vor Heimpublikum zeigen. Die Startnummer 1 ist immer etwas spezielles worüber ich mich besonders freute.
Nach dem Sihlseelauf hatte ich die Hoffnung, dass ich in den 10 Tagen vor dem Rennen nochmals ein paar gute Einheiten absolvieren kann. Leider erholte ich mich sehr schlecht und musste sogar die Intervalleinheit am Mittwoch nach dem Sihlseelauf abbrechen, da ich schlicht noch nicht erholt war (vielleicht werde ich auch einfach nur alt...). Frustriert musste ich einsehen, dass ich den Laufausfall nicht einfach ignorieren konnte. Eine gute Einheit brachte ich am Wochenende doch noch rein und so war ich ein wenig optmistischer als auch schon.
Die Bedingungen waren perfekt und das Wetter zeigte sich auch in diesem Jahr von seiner besten Seite. Die Startliste war ebenfalls gut gefüllt und ich war mir schon im Vorfeld sicher, dass heute der Streckenrekord durch Gossauer fallen könnte. Gossauer war es dann auch, welcher von Beginn weg ordentlich auf das Tempo drückte und rasch ein Lücke aufriss. Ich startete ebenfalls schnell, um freie Bahn zu haben. Es bildete sich eine relativ grosse Verfolgergruppe mit Müller, Häusermann, Lacher und Schilter. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir auf Streckenrekord Kurs waren bzw. Gossauer ihn heute brechen würde, sollte er nicht noch einbrechen. Beim Firstweg folgte wenig später eine erste grössere Zäsur. Müller und Schilter setzten sich ab und ich folgte zusammen mit Häusermann und Lacher. Hausermann konnte sich dann ebenfalls lösen und ich wiederum setze mich wenig später leicht von Nico Lacher ab.
Die Lücke zu Häusermann blieb konstant und ich hoffte in der höllisch steilen Miltenweid nochmals hernanzukommen. Ich hoffte ebenfalls darauf, dass einige für die hohe Anfangspace noch büssen würden, was aber nicht eintraf. Obwohl ich wieder näher an Häusermann kam (Am Rigiberglauf verlor ich über 3 Minuten auf ihn), reichte es nicht mehr, die Lücke zu schliessen.
Mit meiner drittbesten Zeit von 39 Minuten 08 Sekunden erreichte ich das Ziel auf dem Hochetzel auf dem 5. Rang. In Anbetracht der Vorbereitung eine gute Zeit und doch wäre ich nur zu gerne wieder auf dem Podium gestanden. Ich habe jedoch alles gegeben
und kann mir nichts vorwerfen. Was es nun braucht, ist Konstanz im Lauftraining, um dann in knapp 1,5 Wochen am Arosa Trail eine gute Leistung zeigen zu können.
Spannend auch der Vergleich meiner bisherigen Zeiten an der Etzel Challenge. Mit der tiefen 39er Zeit aus diesem Jahr hätte ich in den Vorjahren immer das Podium erreicht. Ebenfalls der Umstand, dass meine PB aus dem Jahr 2020 für mich unerreicht bleibt (und noch immer die drittschnellste je gelaufene Zeit ist). 2020 war ich noch als Duathlet unterwegs und habe eher geringe Laufumfänge absolviert und nicht spezifisch für Bergläufe trainiert. Dieser Wettkampf war ausserdem nur drei Tage nach der Duathlon Schweizermeisterschaft in der Romandie. In den Jahren 2021 und 2022 war eine Teilnahme aufgrund der Duathlon WM in Zofingen nicht möglich. Diese Zeit nochmals zu unterbieten, wäre ein schönes Ziel für die kommenden Jahre!